Rezension

Leider enttäuschend

Ich fürchte mich nicht - Tahereh Mafi

Ich fürchte mich nicht
von Tahereh Mafi

Das ist leider kein gelungener Auftakt:(

Das Buch habe ich gelesen, da es vor allem auf Instagram und auf Tik Tok einen großen Hype genießt. Ich bin Hype- Büchern an sich nie abgeneigt, sehe allerdings auch die Problematik, dass man eben auch schnell mal enttäuscht werden kann. Bis jetzt ging es mir zum Glück nur selten so, dieses Buch war aber einer dieser Fälle. Mir ist bewusst, dass in jedem Dystopian Buch der Einstieg einfach ein wenig schwierig ist und es seine Zeit braucht, bis man die Welt richtig versteht. Das wurde hier aber meiner Meinung nach irgendwie übersprungen. Ich denke, dass eben dieser Fehler vermieden werden wollte, dass aber nicht richtig funktioniert hat. Denn wir haben bis jetzt nur sehr wenig Infos über die Welt bekommen und man hat das Gefühl, dass man einfach viel zu planlos ist. Ich kann mir vorstellen, dass manche dies interessant finden, für mich war es aber sehr lästig.
Ich gehe jetzt mal so weit und behaupte, dass auch Juliette und ihre Fähigkeit in diesem Genre keine neuartige Idee mehr ist. Ich denke gerade deswegen muss sie einen umso stärkeren Charakter haben und eine Geschichte, die berührt. Leider kann ich aber auch sie als Charakter sehr schlecht einschätzen, dass einzige was ich mitgenommen habe ist:
1, sie ist ein gutherziger Mensch,
2. sie hat besondere Fähigkeiten,
3. sie ist schonungslos in Adam verknallt.
Wo wir gerade bei ihm sind, ich muss zugeben, dass ich diese Liebesgeschichte auch sehr überstürzt finde, die Beiden haben sich einfach zu lange nicht mehr gesehen, um sofort die Geliebten zu spielen. Außerdem hatten sie in ihrer Vergangenheit ja eigentlich auch nicht so viel Kontakt zueinander. Ich habe Juliette und Adam die Liebesgeschichte leider nicht so wirklich abkaufen können, auch wenn das auf keinen Fall heißt, dass die beiden keine süßen Momente miteinander gehabt haben. Denn diese haben mir echt gefallen.
Warner ist für mich noch immer ein sehr mysteriöser Charakter, er ist sehr beliebt bei den meisten Lesern und soweit ich das beurteilen kann verstehe ich. Auch hier gilt für mich bis jetzt: kein guter Mensch, aber ein guter Charakter, wenn nicht sogar der beste in dieser Geschichte. Bei ihm ist es der Autorin gelungen, die Grenzen von Gut und Böse zu verwische lassen. Man weiß nicht so richtig, was er wirklich im Schilde führt, man weiß aber, dass er aus bestimmten Gründen tut, welche auch zu seiner Obsession mit Juliette führen. Und sind wir mal ehrlich lieben wir den kaputten Charakter mit der schweren Vergangenheit und der Besessenheit von der Protagonistin, nicht alle ein bisschen? 
Auch über Adam kann ich mir noch nicht eine klare Meinung bilden, irgendwie traue ich ihm ich so richtig über den Weg, aber dann kommen wieder die Szenen mit James und Juliette und man möchte ihn eigentlich nur umarmen. Jedenfalls bin ich aber gespannt, wie er sich in den folgenden Büchern verhält.
Denn der Schreibstil ist recht locker und regt eigentlich wirklich zum weiterlesen an. Diese "Tagebuch-Optik" ist eine gute Idee und bringt vor allem auch mit den durchgestrichenen Wörtern, die Gefühlwelt der Protagonistin uns wenigstens ein Stück weit näher.
Zusammengefasst, bin ich eigentlich was dieses Buch angeht auch nicht viel schlauer als vorher. Alle Charaktere haben bis jetzt nicht viel von sich preisgegeben und auch die Weltbildung hat mich jetzt nicht wirklich überzeugen können. Teilweise waren die Flucht und die anderen Handlungen einfach zu schnell aufeinanderfolgend und unrealistisch für mich.
Fazit: Von diesem Buch ausgehend kann ich für die Reihe leider noch nicht wirklich eine Empfehlung aussprechen, ich werde aber auch die folgenden Bücher lesen und vielleicht war ja auch nur der Anfang etwas holperig.