Rezension

Leider kein gänzlich befriedigendes Finale

Ich brenne für dich - Tahereh Mafi

Ich brenne für dich
von Tahereh Mafi

~~Juliette hat nur mit Warners Hilfe knapp die Begegnung mit seinem Vater, dem Oberbefehlshaber des Reestablishments überlebt. Die meisten ihrer Freunde sind tot, aber einige haben überlebt, unter anderem ihr bester Freund Kenji und ihre große Liebe Adam. Aber liebt Juliette Adam wirklich? Sie fühlt sich mehr und mehr von dessen Erzfeind und Rivalten Warner angezogen, der sie alle überrascht. Gemeinsam wollen sie nun das Reestablishment stürzen. Ohne Mittel, ohne Plan, einfach drauf los!

Ich hatte mich total auf den dritten Teil dieser Reihe gefreut und war sehr gespannt, wie es nun weiter gehen würde in dieser dystopischen Welt, die Tahereh Mafi hier erschaffen hat. Natürlich war auch sehr gespannt darauf, wie es mit Juliette weiter gehen würde. All das habe ich auch erfahren und trotzdem bin ich eher enttäuscht vom Abschluss dieser eigentlich so tollen Reihe.

Der Stil der Autorin ist ähnlich wie im ersten Band. Einfache Sprache, sehr poetisch und emotional. Durchgestrichene Worte, Passagen und Absätze wie in den ersten beiden Bänden gibt es hier allerdings nicht mehr wirklich. Dieser grandiose Stil, der die ersten Bände so ausgemacht und so besonders gemacht hat.
 Dieser veränderte, selbstsichere Stil spiegelt auch Juliettes nun verändertes Wesen wieder. Von der Juliette aus den ersten Bänden ist nämlich nicht mehr viel übrig geblieben. Sie ist nun stark und selbstbewusst und weiß was sie will und wie sie es durchsetzen kann. Einerseits finde ich es gut, wie sie sich entwickelt hat, andererseits finde ich diese Entwicklung aber auch recht unglaubwürdig. Mir ging es einfach zu schnell und ich konnte ihr diese neue Stärke einfach nicht in dem Maße abnehmen, der mir hier geboten wurde. Das fand ich sehr schade, hier hätte ich mir mehr gewünscht.
 Auch Adam und Warner konnte ich in diesem Buch einfach nicht ernst nehmen. Vor allem Adam wurde in diesem Band zu meiner absoluten Hassfigur, weil ich sein Verhalten so überhaupt nicht mehr nachvollziehen konnte. Aller Wut und Enttäuschung zum Trotz, aber das war nicht der Adam, der uns in den vergangenen Bänden vorgesetzt wurde. Und das ist so eine umfangreiche Wesensänderung gewesen, dass ich sie ihm auch mit all seinen akuten Emotionen in dieser Extremsituation einfach nicht abnehmen konnte.
 Bei Warner verhält es sich ebenso, auch wenn es bei ihm eher ins Gegenteil schlug und er mit plötzlich sympathischer wurde.
 All diese Änderungen kamen mir viel zu konstruiert vor. Nichts wirkte irgendwie wirklich ausgereift oder realistisch entwickelt, es kam mir vor wie ein grober Bruch in der Handlung. Einzig Kenji fand ich immer noch genauso gelungen und glaubhaft wie schon in den letzten beiden Bänden.

Die Geschichte selbst ist ziemlich überschaubar. Im letzten Band fand ich die Handlung ja schon recht dürftig, aber in diesem Band passiert so gut wie gar nichts. Selbst die Schlacht am Ende, der Versuch das Reestablishments zu stürzen ist so kurz und kommt so billig rüber, dass ich eigentlich jeden Moment noch einen großen Knall erwartete, der aber leider nicht mehr kam.

Fazit
Insgesamt bin ich mit diesem dritten Band also nicht sehr zufrieden. Er war auf jeden Fall nett, aber mehr nicht. Ich konnte den Figuren die Handlung nicht mehr abkaufen, die Geschichte war eh recht dürftig und das Ende unbefriedigend. Von mir gibt es hier eine mittelmäßige Wertung. Schade!