Rezension

Leider muss man hier den Titel wörtlich nehmen

Bullshit Jobs - David Graeber

Bullshit Jobs
von David Graeber

Bewertet mit 2 Sternen

In diesem Buch geht es in über 400 Seiten um das interessante Thema Bullshit Jobs. Was genau ist das überhaupt und welche Jobs fallen darunter? Wer macht sie und warum? Und vielleicht der wichtigste Punkt, kann oder will die Gesellschaft etwas dagegen unternehmen?
Die Thematik ist wie man sieht durchaus vielfältig und interessant. Man muss aber sagen, das sie für über 400 Seiten einfach nicht reicht. Weniger als die Hälfte an Seiten hätte völlig ausgereicht und dem Buch sogar deutlich besser getan. Denn es wurde viel geschwafelt, wiederholt oder auf andere Weise Lücken gefüllt um auf die besagte Buchlänge zu kommen. Die Infos die rübergekommen sind, musste man sich mühsam zusammensuchen, da es weder gute Übersichten, noch Zusammenfassungen oder gelunge Schaubilder gab. Hier hätte ich mir mehr Ordung, Struktur und Präzision erhofft, um das Thema kurzweilig auf den Punkt zu bringen.
Zum Glück gab es Beispiele von Betroffenen die die Kapitel etwas aufgelockert haben. Leider auch davon wieder zu viele.

Der Schreibstil des Autors konnte mich leider auch nicht vom Hocker reissen. Ich bekam schnell das Gefühl das er sich gerne selbst reden hört, was mir unangenehm auffiel. Auch die mangelnde Konsequenz in seinen Aussagen hat mich eher ratlos gemacht. Ebenso die Frage nach der Zielgruppe. Ich habe auch nach dem Lesen keine Ahnung für wen dieses Buch eigentlich geschrieben wurde.

Bevor man aber nun das Gefühl bekommt, das es gar nichts Gutes zu sagen gäbe, möchte ich natürlich auch noch auf die gelungenen Sachen kommen. Vorneweg das Cover, das für mich wunderbar das Thema wiederspiegelt. Auch der eingängige Titel macht sofort klar worum es geht. Dieser Punkt gefällt mir deshalb besonders gut, weil er nur beim draufschauen schon zur Disskusion anregt, was sicher schon ein Erfolg ist. Ebenso erfreulich fand ich manch für mich neue Information, so das die Lesezeit nicht komplett verschwendet war. Einen Punkt bekommt auch noch die Recherchearbeit, die der Autor sich gemacht hat.

Fazit:
Ich kann für dieses Buch keine Leseempfehlung aussprechen, weil die Struktur in meinen Augen nicht stimmt. Deutlich interessanter finde ich den Zeitungsartikel, der dem Buch zu Grunde liegt. Wer Zeit sparen mag liest lieber den.