Rezension

Leider nicht mein Fall

Long Night - Ich will nur dich! - Lauren Blakely

Long Night - Ich will nur dich!
von Lauren Blakely

Bewertet mit 2 Sternen

Long Night wird aus der Perspektive von Max erzählt. Er ist sehr bekannt in der Automobilbranche, vor allem was das Aufwerten von Autos betrifft. Nachdem er Jahre lang studiert und bei einem Meister das Praktische erlernt hat, hat er selbst begonnen andere auszubilden. So auch Henley. Bis vor fünf Jahren hat er sie unterrichtet, das Problem war allerdings, dass er schon damals an ihr interessiert war. Das hat sich auch nicht geändert, als sie plötzlich auf einer Autoshow vor ihm steht, nachdem sie sich die letzten fünf Jahre nicht gesehen haben. Max stellt schnell fest, dass er noch immer sehr viel Interesse an ihr hat. Doch er nimmt sich vor ihr möglichst aus dem Weg zu gehen, zumal sie bei seinem stärksten Konkurrenten arbeitet. Was die Dinge außerdem nicht unbedingt leichter macht, ist die Tatsache, dass sie vor fünf Jahren in einem Streit auseinander gingen. Es kommt allerdings mal wieder ganz anders, als Max sich das vorgestellt hat. Den großen Auftrag, den er an Land gezogen hat, muss er mit Henley zusammen verrichten. So sind die beiden damit konfrontiert ihre gemeinsame Vergangenheit aufzuarbeiten. Natürlich hat dies aber auch Auswirkungen auf ihre jeweilige … oder gar gemeinsame Zukunft.

Charaktere:

Max ist zu Beginn des Buchs eigentlich hauptsächlich seine Arbeit und Professionalität wichtig. Der Leser wird direkt mit Maxs Prinzipien und Geschäftsgebaren konfrontiert. Dazu zählt natürlich auch nie Arbeit und Vergnügen zu vermischen. Leider fällt ihm dies bei Henley so schwer wie noch nie. Seine Gedanken kreisen dauerhaft nur um sie, was er bisher so gar nicht von sich kannte. Normalerweise geht bei ihm nichts über die Arbeit und was ‚Beziehungen‘ betrifft, gibt es nie mehr als nur eine Nacht. Vor allem, wenn er in irgendeiner Weise beruflich mit der Frau zu tun hat, würde sich Max üblicherweise niemals darauf einlassen. Doch bei Henley funktioniert diese Regel einfach so ganz und gar nicht. Schnell muss er sich eingestehen, dass er dieses Mal wohl eine Ausnahme machen muss … allerdings gibt es da zunächst einmal die Vergangenheit hinter sich zu lassen, bevor sie herausfinden können was die Zukunft so für sie bereithalten könnte. Und vor allem, wie sie beide zukünftig in derselben Branche nebeneinander bestehen können, ohne ihr Vertrauen gegenseitig auszunutzen. Max fällt dies zunächst ziemlich schwer, er stellt die Arbeit über ihre Beziehung und missbraucht Henleys Vertrauen. Aber das Wichtigste ist ja aus seinen Fehlern zu lernen, nicht wahr?

So richtig glücklich war ich mit den Charakteren leider nicht. Ich finde, Max ist ziemlich klischeehaft geraten. Ein Mann der wahnsinnig auf Autos steht, die Arbeit über alles stellt und mit circa 30 Jahren noch keine ernsthafte Beziehung hatte? Leider ein ziemlicher Stereotyp, wenn ihr mich fragt …

Bei Henley war es leider für mich dasselbe in Grün. Sie wird zwar im Buch als stark und unabhängig beschrieben, aber wenn man ihr Verhalten betrachtet werden diese Aussagen meiner Meinung nach leider keineswegs bestätigt. Mehrfach wird Henley weinend wegen Kleinigkeiten porträtiert. Außerdem wird sie und ihr Erfolg relativ abhängig von Max dargestellt. Auch, wenn sie wohl sehr talentiert ist, sie schafft es schließlich doch nur durch Maxs Hilfe ihre Träume zu erfüllen. Was meiner Meinung nach ziemlich unnötig ist es so zu schreiben, sie hätte auch alleine ihre Werkstatt eröffnen können, anstatt von Maxs Bestätigung abhängig zu sein. Es ist mir an einigen Stellen aufgefallen, dass sie ziemlich unterwürfig und auch irgendwie unsicher und ‚schwach‘ dargestellt wird. Sie haben zwar ihre schlagfertigen Wortgefechte und ähnliches, aber im Endeffekt empfinde ich Henley leider nicht als die starke Protagonistin, die ich mir gewünscht hätte.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Leider war „Long Night“ persönlich nicht mein Fall. Ich habe mich teilweise ziemlich durchquälen müssen und oftmals das Buch nach ein oder zwei Kapiteln erst einmal zur Seite gelegt, weil ich den Schreibstil so unangenehm fand. Mir war es oft einfach viel zu vulgär. So war es um die Spannung bei mir leider auch nicht weit her. Die Handlung bestand leider nur daraus, dass sich die beiden wiedersehen, sich über die Vergangenheit streiten, furchtbar aufeinander stehen, was sie zunächst nicht wahrhaben wollen, schließlich doch zusammenkommen, einen geschäftlichen Disput haben und dann folgt noch ein Zeitsprung in ihr künftiges Leben. Für mich gab es da leider keinerlei Spannung.

Fazit:

Ich persönlich kann „Long Night“ leider nicht weiterempfehlen. Natürlich ist dies eine subjektive Meinung. Jemand anderen, mit einem anderen Geschmack, kann das Buch wiederum natürlich gut gefallen. Ich habe auf lovelybooks vor allem viele positive Bewertungen gesehen. Von daher gefällt es wohl auch durchaus vielen. Solltet ihr einen ähnlichen Geschmack, wie ich haben (bzw. ähnliche Bücher wie ich mögen), dann würde ich euch empfehlen lieber zu einem anderen Buch zu greifen. :)