Lese gerne noch den Vorgänger
Bewertet mit 4 Sternen
Flieh ist das zweite Buch der Autorin um Biochemikerin Emma Cladridge und Special Agent Cameron Sumner. Das Vorgängerbuch Lauf kenne ich nicht, dies ist aber kein Problem, während man das Buch liest. Es wird sich zwar öfter auf den Vorgänger bezogen, - die Figuren kennen sich halt daher und eine Geschichte wird in Flieh auch aufgearbeitet – aber das tut der Geschichte keinen Abbruch und ist zum Verständnis auch nicht notwendig. Es macht einen höchstens neugierig.
Erstaunlich fand ich am Schluss die „Anmerkung der Autorin“. Hierin beschreibt sie, dass die Piraterie in Somalia noch kein Thema war, als sie sich die Geschichte ausgedacht hat. Vielmehr fand der Verlag die Geschichte eines Piratenangriffs auf ein Kreuzfahrtschiff sehr unrealistisch. Wie gut für die Autorin und wohl auch für den Verlag, dass das Buch trotzdem in Druck ging. Die Aktualität war auch für mich ein Grund, warum ich die Leseprobe gelesen und einen Leseeindruck verfasst habe.
Das Buch liest sich sehr flüssig, die Geschichte ist gut. Es ist kein Thriller, der einen über Nacht wach hält und einem die Fingernägel kostet, aber es ist eine gute Geschichte. Sie fängt spannend an, hat in der Mitte für mich leider einen Durchhänger, wird aber nachher wieder richtig aufregend. Den Schluss finde ich allerdings ein wenig schnell zu Ende gebracht. Hier fehlte wohl die Zeit oder der Autorin ging die Lust aus, dafür lässt sich aber eine Fortsetzung vermuten. Den Vorgänger Lauf, werde ich jetzt nicht direkt kaufen, aber doch mal auf meine Liste setzen und die Autorin im Auge behalten.
Zum Inhalt:
Das Buch erzählt in vier Handlungssträngen, die nach und nach zusammengeführt werden.
1. Die Geschichte um Emma.
Während Emma für die Firma Price Pharmaceuticals an einem Marathon in Afrika teilnimmt, explodiert in ihrer Nähe eine Autobombe. Sie wird sprichwörtlich aus den Schuhen gehoben und bleibt benommen liegen. Da sieht sie einen Fremden näher kommen und spürt einen Schmerz im Arm. Der Fremde hat ihr irgendwas injiziert. Plötzlich hat sie neue Kräfte und den Drang vor irgendetwas zu fliehen. Das ganze kommt ihr im Ziel so seltsam vor, dass sie freiwillig einen Dopingtest durchführen lässt. Er erweist sich als negativ, nur einige Werte wie Adrenalin und ähnliches sind sehr sehr hoch. Sie ist schon fast auf dem Weg nach Hause, als sie ein Hilferuf von Darkview erreicht. Sie soll auf ein Schiff, um eine eventuelle chemische Waffe zu identifizieren.
2. Die Geschichte um Sumner
Sumner ist zur Zeit auf einem Kreuzfahrtschiff im Einsatz. Auf dieser Route soll es Waffen- bzw. Drogenschmuggel geben. Seine Aufgabe ist es, die Passagiere zu überprüfen und näheres darüber rauszukriegen. Während er sich mit den ersten bekanntmacht, wird das Schiff von einem Piratenboot angegriffen und er nimmt die Dinge in die Hand. Was er noch nicht weiß, scheinbar gibt es eine chemische Waffe an Bord, an der die Piraten bzw. die Hintermänner sehr interessiert sind.
3. Die Geschichte um die Piraten
In Dubai treffen sich zwei Männer. Mungabe und „der Geier“. Der Geier möchte, das Mungabe ein Kreuzfahrtschiff für ihn kapert und Mungabe möchte ihm Gegenzug die Zerschlagung von Darkview. Diese Firma macht ihm in seinem Piratenleben nämlich sehr viel Kummer, weil sie als Sicherheitsfirma zahlreiche Schiffe sehr erfolgreich bewacht.
4. Die Geschichte um Darkview
Banner - Chef von Darkview – sitzt vor Gericht und muss wegen einer vorausgegangen Mission in Kolumbien aussagen (hier der direkte Bezug zum Vorgänger Lauf). Der Senat will Darkview übles und ist damit nicht alleine. Darkview muss einige Angriffe, Attentate und verwanzte Telefone und Büros standhalten. Aber Banner und seine Stellvertreterin Stromeyer tun ihr Bestes. Parallel dazu koordinieren sie die Geschichte um Emma, Sumner und die Piraten.
Ab einem gewissen Zeitpunkt läuft alles zusammen. Die gespritzte Droge, die chemische Waffe, die Angriffe auf Darkview, die Piraten und die von mir hier noch nicht viel erwähnte Firma Price Pharmaceuticals.
Es passiert noch viel mehr und auch unerwartetes. Ich hoffe, ich habe jetzt die Neugier geweckt, ohne zuviel verraten zu haben.