Rezension

Lesenswerter Roman

Das Institut der letzten Wünsche - Antonia Michaelis

Das Institut der letzten Wünsche
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Mathilda hat eine ganz besondere Arbeitsstelle. Sie ist Mitarbeiterin des Instituts der letzten Wünsche. Dieses verwirklicht totkranken Kunden einen allerletzten Herzenswunsch. Sei es Schnee im Sommer, ein Konzert der Lieblingsopernsängerin erleben oder ein letztes Weihnachtsfest im Mai. Das Institut ermöglicht es. Mathilda liebt ihren Job und eines Tages kommt Birger zu ihr. Sein Wunsch ist es, seine ehemalige Freundin Doreen und sein Kind ein letzes Mal zu sehen. Diese Erfüllung fällt Mathilda allerdings besonders schwer, denn sie verliebt sich auf den ersten Blick in ihn.

Meine Meinung:

Das Cover finde ich wunderschön gestaltet. Es strahlt eine Leichtigkeit aus und wirkt, trotz des Themas, das im Buch behandelt wird, fröhlich und lebensfroh. Die Farbgestaltung finde ich sehr ansprechend.
 
Die Grundidee gefällt mir äußerst gut. Ein Institut, das letzte Wünsche erfüllt, und die Patienten, die oft einen langen Leidensweg hinter sich haben, können noch einmal das Leben spüren, bevor sie gehen. Auch der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen.
 
An der Geschichte selbst habe ich allerdings leider ein paar Kritikpunkte anzumerken. Mit Mathilda und Birger, den beiden Hauptcharakteren konnte ich mich nicht richtig identifizieren. Mathilda ist oft sehr unnahbar und versucht ihre Gefühle hinter humorvollen Aussagen zu verstecken. In ihrem Leben lässt sie nicht viele Personen an sich heran und so gab es immer eine gewisse Distanz. Auch dass der Erzählstil nicht in der Ich-Form geschrieben wurde, hat dazu sehr beigetragen. Ich hatte auch oft das Gefühl, dass ihr der Tod ihrer Klienten in vielen Fällen egal war oder es sie zumindest nicht lange gekümmert hat. Ich hätte mir von ihr ein wenig mehr Einfühlsamkeit erhofft.
 
An vielen Stellen war die Geschichte auch vorhersehbar. Überraschungen gab es leider kaum und so plätscherte es so vor sich hin. Meiner Meinung nach hätten dem Buch auch ein paar Seiten weniger gut getan. Ich empfand es als etwas zu lang. Das Ende fand ich wiederum perfekt. Ich hatte schon befürchtet, dass es in eine andere Richtung geht, und so war sehr zufrieden, dass ich nicht recht behielt. Man hätte das Ende nicht besser umsetzen können.
 
Was mich allerdings ebenfalls noch gestört hat, war die Tatsache, dass Mathilda einer Sucht nachging, dies aber mit keinem Wort angesprochen wurde. Auch wurde nicht erläutert, warum sie das macht oder welchen Hintergrund es dafür gibt. Es hätte mir besser gefallen, wenn dies weggelassen geworden wäre.