Rezension

Lesevergnügen für Krimifans

Den Nächsten, der FROHE WEIHNACHTEN zu mir sagt, bringe ich um -

Den Nächsten, der FROHE WEIHNACHTEN zu mir sagt, bringe ich um
von

Bewertet mit 4 Sternen

Die Anthologie „Den Nächsten, der Frohe Weihnachten zum mir sagt, bringe ich um“ vom Herausgeber Johannes Engelke fällt besonders durch die Gestaltung des Buchschnitts auf. Das Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen hat ein eher schlichtes Cover, aber vom unteren Schnitt über die Seite nach oben hin erscheinen der Titel des Buchs und einige Sterne als weiße Auslassungen auf rotem Farbdruck. Beinhaltet sind zwölf Kurzkrimis, deren Handlung zum Weihnachtsfest beziehungsweise im Advent oder Januar spielt. Die Erzählungen sind zwischen 20 und 66 Seiten lang. Bis auf eine Ausnahme wurden die Geschichten von deutschsprachigen Autoren verfasst. Am Ende jeder Erzählung wird kurz der Autor und seine bisherigen Arbeiten vorgestellt.

Der Inhalt ist sehr unterschiedlich. Bei Petra Busch erhält beispielsweise ein Vater, der glaubt Mitschuld am Tod seines Sohnes zu haben, unerwarteten Besuch am Heiligen Abend, Daniel Holbe baut neue Figuren in ein Krippenspiel ein, bei Sven Koch treibt ein Serienmörder sein Unwesen, in „Das kalte Licht“ von Simone Buchholz lauert eine verwundete Seele auf ihre Opfer und bei Markus Heitz wird ein Finanzmogul an den Rand des Wahnsinns getrieben. Auf den wenigen Seiten der jeweiligen Geschichten verstehen die Autoren es, Spannung aufzubauen. Aufgrund der großen Unterschiede der Schilderungen entdeckt der Leser immer wieder neue Facetten des Genres. Die Kurzkrimis wurden ohne Bezug zu den bisherigen Werken der Autoren geschrieben mit Ausnahme des längsten Romans von Karen Rose. Ihre Geschichte scheint eine direkte Fortsetzung ihres letzten Krimis zu sein, denn darauf wird auch innerhalb der Erzählung angespielt. Sie ist dennoch problemlos ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Das Buch ist insgesamt ein Lesevergnügen für Krimifan und sicher auch eine nette Geschenkidee zum Weihnachtsfest.