Rezension

Liebe, Diebstahl und Demenz

Rocky Mountain Horses - Virginia Fox

Rocky Mountain Horses
von Virginia Fox

Bewertet mit 4 Sternen

Die Protagonisten und ihre Geschichte

Rocky Mountain Serie von Virginia Fox spielt in dem kleinen Ort independence. Dorthin kehrt Annabelle Stone zurück, als ihr Onkel Tom sie um Hilfe bittet, weil er immer stärker unter seiner Demenz leidet. Im Gegensatz zu ihrer Familie ist Annabelle nicht der Meinung, dass ihr Onkel besser in einem Heim aufgehoben wäre, sie möchte, dass er in seinem geregelten Umfeld und bei seinen Pferden bleiben kann.

Toms Nachbar, Jerome Lassiter taucht regelmäßig auf ihrer Farm auf und bietet seine Hilfe an. Diese nimmt Annabelle auch an, gelegentlich ist sie auch froh, jemanden zu haben, mit dem sie ihre Sorgen um Tom teilen kann, aber Jeromes Avancen lehnt sie ab, denn von Männern hat sie erst einmal genug. Als ein Dieb immer mehr von Jeromes Rinder stiehlt, unterstützt sie ihn, aber die beiden bleiben nicht unbemerkt und geraten in Gefahr.

Meine Gedanken zur Geschichte

Mittlerweile sind 15 Bänder dieser Reihe erschienen, aber dies ist der erste, den ich gelesen habe. Die Geschichten selbst sind in sich abgeschlossen, doch es treten immer wieder Personen und Gegebenheiten aus vorherigen Bänden auf. Normalerweise habe ich kein Problem damit, eine Reihe nicht von Anfang an zu lesen, sondern mittendrin einzusteigen, doch hier hatte ich das Gefühl, dass mir Zusammenhänge fehlen. Insbesondere ist mir das aufgefallen, wenn neue Personen auftauchen, die alte Leser vermutlich schon kennen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sie für neue Leser mit einem kurzen Satz eingeführt werden, so dass man z.B. weiß, was sie in Independence tun  oder mit wem sie verwandt oder liiert sind. Für mich entstand stellenweise ein Wirrwarr an Personen, die ich überhaupt nicht zuordnen konnte, so dass ich jedem interessierten Leser empfehlen würde, bei Band 1 zu beginnen.

Der Handlungsstrang um Annabelle und Jerome hat mir im Grunde gut gefallen, das Knistern zwischen den Protagonisten war greifbar, im Gegensatz dazu wirkte der Handlungsstrang um die Rinder-Diebstähle auf mich sehr konstruiert, so als ob ein Spannungsanteil erzwungen werden sollte. Dass ich dennoch vier Sterne vergebe, ist  zu einem großen Teil auch der Tatsache geschuldet, dass die Autorin es schafft, sehr behutsam mit dem Thema Demenz umzugehen und diese Erkrankung und ihre Auswirkungen ganz wunderbar in die Geschichte einfließen lässt.