Rezension

Liebe trotz Standesunterschied

Das Vermächtnis der Agnes Bernauer -

Das Vermächtnis der Agnes Bernauer
von Silke Elzner

Bewertet mit 5 Sternen

Während dem Faschingstunier von Augsburg im Jahr 1428 lernt Prinz Albrecht von Bayern-München die wunderschöne Agnes Bernauer kennen und verliebt sich in sie. Eine Liebe die nicht sein darf, da Agnes die Tochter eines einfachen Baders ist und somit ganz unten in der gesellschaftlichen Hierarchie steht. Eigentlich zu einer standesgemäßen Ehe verpflichtet trotzt Albrecht seinem Vater und so nimmt eine tragische Liebesgeschichte ihren Lauf.

Die Autorin Silke Elzner schafft es mit ihrem Roman "Das Vermächtnis der Agnes Bernauer" bayrisches Mittelalter lebendig werden zu lassen. Wichtig für mich ist es, dass dieses Buch auf wahren Begebenheiten beruht und für mein Empfinden sehr gut recherchiert wurde. Der Schreibstil ist hierbei flüssig und angenehm zu lesen. Man fühlt sich richtig in die damalige Zeit versetzt. Der Prolog beginnt mit Oktober 1435 und nimmt in gewisser Weise bereits das Ende der Geschichte vorweg. Anschließend folgt ein zeitlicher Spruch ins Jahre 1428, zu dem Zeitpunkt an dem sich Agnes und Albrecht kennenlernen. Albrecht wirkt über große Teile des Buches etwas naiv und vorallem unreif auf mich. Agnes hingegen denkt realistischer und besonnener. Sie wirkt souverän und schafft es auch mit der Missgunst und ihrer neuen Stellung an Hofe umzugehen. Daneben gibt es noch einige sympathische und unsympathische Nebenfiguren. Auch der geschichtliche Hintergrund kommt nicht zu kurz.

Das Buch ist nicht geeignet für alle die zwingend ein Happy-End lesen möchten. Wer jedoch etwas tiefer ins deutsche Mittelalter eintauchen möchte und mehr über diese ungewöhnliche Liebesgeschichte, welches die gesellschaftlichen Schranken durchbrochen hat, erfahren möchte, macht mit diesem Buch alles richtig.