Rezension

Liebe und Intrige in Rothenburg ob der Tauber

Die Seifenmanufaktur – Die Rezeptur der Träume -

Die Seifenmanufaktur – Die Rezeptur der Träume
von Farina Eden

Bewertet mit 3 Sternen

Dieser historische Roman ist Auftakt einer Trilogie rund um die Seifensieder-Familie Grieb in Rothenburg ob der Tauber.

 

Der erste Teil spielt 1865. Hanna Grieb hat im Gegensatz zu ihrem Bruder Friedrich Interesse und viel Gespür für das Geschäft. Sie darf aber, den Gepflogenheiten der damaligen Zeit, ihre Ideen nicht einbringen. Höchstens Handlangerdienste und die Beurteilung einer Duftnote gesteht ihr der Vater zu.

 

Als Friedrich beim Baden beinahe ertrinkt, tritt Louis der gut aussehende Sohn des Arztes in ihr Leben. Louis ist auf dem Sprung nach Amerika, doch man vereinbart aufeinander zu warten und zu schreiben.

 

Während Hanna weiter versucht, den Vater von der Modernisierung der Seidenmanufaktur zu überzeugen, zettelt Henriette, Hannas Freundin, eine feste Intrige an.

 

Meine Meinung:

 

Die Autorin hat mit diesem Reihenauftakt einen leicht lesbaren historischen Roman geschaffen.

 

Nicht alle Handlungen der Protagonisten kann ich nachvollziehen. Hannas zum Beispiel. Obwohl sie weiß, dass Henriette so manche Wahrheit zu ihren eigenen Gunsten zu verdreht, fragt sie nicht bei Louis Eltern nach, ob die Post von ihrem Sohn erhalten haben. Sie vertraut Henriette blind und wirkt ziemlich naiv.

Was mich aber irritiert, ist die Haltung der Griebs. Zum einen darf Hanna in der Manufaktur nicht mitwirken, aber gleichzeitig erlauben sie Hanna den doch sehr fortschrittlichen Umgang mit Louis. In der damaligen Zeit durften behütete Töchter nur mit Anstandsdame oder Dienstmädchen das Haus verlassen. Tanz oder öffentliche Veranstaltungen sind nicht Usus.

 

Allerdings weist die Autorin in ihrem ausführlichen Nachwort auf das eher ungewöhnlich üppige Vereinswesen in Rothenburg hin. Gemeinhin, so denke ich, ist das Vereinsleben auf Männer beschränkt. Frauen ist der Zutritt eher verwehrt.

 

Ein bisschen mehr Informationen hätte ich mir zur Seifenherstellung gewünscht.

Ich bin schon auf die Fortsetzung „Der Duft des Neubeginns“ gespannt.

 

Fazit:

 

Ein leicht lesbarer historischer Roman, so richtig für zwischendurch, dem ich gerne 3 Sterne gebe.