Rezension

Liebenswert und nett mit Schwächen

My Sweetest Escape - Die schönste Zeit meines Lebens - Chelsea M. Cameron

My Sweetest Escape - Die schönste Zeit meines Lebens
von Chelsea M. Cameron

Nachdem ich den ersten Band "My favourite mistake" verschlungen habe und mit Sicherheit auch noch diverse Male wieder lesen werde, freute ich mich sehr auf diesen zweiten Band.
Ganz konnte dieser zweite Band meine Erwartungen allerdings leider nicht erfüllen. Zwar trifft man auch hier wieder auf die Truppe, die mich schon im ersten Band gleich sehr für sich eingenommen hat, weil mir die Interaktion zwischen den Charakteren und ihre bedingungslose Akzeptanz anderer unwahrscheinlich gut gefielen, aber leider schwächelt es hier ein wenig bei der Handlung.
Klar, nach den dramatischen Enthüllungen des ersten Bandes, musste einem fast alles "harmloser" erscheinen, aber insgesamt hatte ich einfach geradezu den Eindruck, dass zwar viel Spannung aufgebaut wurde, die eigentliche Enthüllung, um es einmal so zu nennen, dann aber recht emotionsarm und schnell abgehandelt wurde.
Auch im ersten Band sind die Charaktere extrem, was allerdings durch ihre Erfahrungen verständlich ist, hier hat man allerdings das Gefühl, dass gerade Renée in ihrer Rolle als große Schwester ein wenig zu sehr in ihrer Rolle als Oberzicke und große Schwester aufgeht, was ihr verhalten ihrer Schwester Jos gegenüber manchmal doch ein wenig zu krass erscheinen lässt. Okay, eigentlich immer.
Jos wurde zwar in die WG ihrer Schwester verpflanzt, weil es im letzten halben Jahr recht viel Trouble gab und sie ziemlich abgerutscht ist, aber da sie sich an alle egal wie extremen Regeln ihrer Schwester hält, war ich irgendwann dann doch sehr genervt, wie Renée ihr gegenüber auftrat. Der gute Dusty nahm mich recht schnell für sich ein, da er mich auch ein wenig an Hunter erinnerte, der sich auch durch nichts beirren ließ - genau das störte mich aber auch etwas, weil es ein bisschen wie ein zweiter Aufguss des ersten Bandes wirkte. Hier fehlte es mir an Originalität.
Schade fand ich auch, dass ich etliche Male das Gefühl hatte, dss die Übersetzung nicht ganz gelungen ist. Ich habe den ersten Band auf englisch gelesen und fand ihn deutlich flüssiger zu lesen als den zweiten, den ich auf deutsch las. Nun kann es natürlich tatsächlich sein, dass der zweite auch im Original schwächer ist als der erste, aber einige Formulierungen deuteten doch eher auf Übersetzungsprobleme hin.
Drei Sterne gibt es aber trotzdem, ganz einfach, weil es trotzdem ein nettes New Adult-Buch ist, dessen Figuren ich schnell ins Herz geschlossen hatte und das ich mit Sicherheit aller Kritik zum Trotz nicht zum letzten Mal gelesen habe.
Nicht umwerfend, aber dennoch nett zu lesen, von daher also durchaus empfehlenswert, aber deutlich schwächer als der erste Band.