Rezension

Linksaufsteher - hätte lustiger sein können

Linksaufsteher - Matthias Sachau

Linksaufsteher
von Matthias Sachau

Bewertet mit 3 Sternen

Es ist mal wieder Montag - ein sehr typischer Montag für Krach (Oliver) beginnt mit sehr schlechter Laune, die man(n) unbedingt im Getümmel der Straßen an Zufallspersonen herauslassen muss. Doch eben einer dieser schrecklichen Montage verändert Krach´s Leben komplett. Er stößt mit einer jungen Frau zusammen, die ihm kräftig auf den Fuß tritt und, wenn das auch nicht schon schlimm genug für ihn wäre, ihm mit ihrer Tasche in seine "Männlichkeit" haut. Da hört es bei Krach dann auch auf und er fängt an, die junge Frau zu beschimpfen - was diese jedoch halb so schlimm und eher amüsant findet. Nachdem Krach sich auf den Weg zu Arbeit macht, stellt er jedoch schnell fest, dass diese Montags-Begegnung anders ist, als die sonstigen Montags-Konflikte. Denn schon kurze Zeit später stellt Krach fest, dass ihm die junge Frau nicht aus dem Kopf geht und er sie unbedingt wiedersehen möchte.
Krach´s Leben ist sowieso schon turbulent, da macht ihm die junge Frau, die ihm ständig im Kopf herum schwirrt, das Leben auch noch schwerer. Krach arbeitet als "Werbestimme" für verschiedene Werbespots. Eigentlich macht ihm sein Job Spaß, allerdings hat er zwei ziemlich schwierige Chefs und die Auftraggeber haben es auch oftmals faustdick hinter den Ohren. Elvin und Adrian, seine Chefs, kennt man auch bereits aus dem Buch "Kaltduscher". Allerdings fand ich die Dialoge der beiden eher ermüdend und nicht wirklich originell. Ebenso etwas nervig in der Geschichte fand ich Rüdiger Rodeo, dessen Texte ich nicht lustig, sondern einfach unnötig und nervtötend fand. Aber gut, diese Personen spielen in der Geschichte zwar eine Rolle, jedoch keine so große oder tragende Rolle, daher ist es noch überschaubar und verkraftbar.
Andere Charaktere des Buches wie zum Beispiel Lena, Apfelsinchen, Ruderfrosch und Anton fand ich lustig, unterhaltsam und gut in die Geschichte passend. Oliver verbringt viel freie Zeit in dem Cafe Coffee & Bytes, wo er Ruderfrosch kennenlernt. In dem Cafe herrscht immer viel Betrieb und die meisten der Cafebesucher schwirren währenddessen durchs Internet. Facebook spielt in der Geschichte und eben dem Cafe eine recht große Rolle, was ich an und für sich ganz lustig fand.
Krach lernt so unter anderem auch Apfelsinchen kennen, die eigentlich Franziska heißt und da sie feststellen, dass sie beide ihr WG-Leben vermissen, gründen sie spontan eine eigene zweier-WG. Dies führt dann auch relativ schnell zu Missverständnissen zwischen Krach und Lena (der Frau vom Anfang des Buches), die kurzerhand den Ersatzschlüssel zu Krach´s Wohnung bekommt. Dies (dass Krach Lena widerfindet, der umständliche Weg, bis er sie anspricht, die Tatsache, dass er herausfindet, wer sie wirklich ist, dann die WG-Gründung mit Franziska und eben auch die Übergabe des Ersatzschlüssels an Lena...) ging mir für meinen Geschmack irgendwie alles etwas zu schnell und zu lapidar über die Bühne.
Alles in allem fand ich, dass das Buch nett geschrieben war, unterhaltsam und auch stellenweile lustig war, stellenweise aber auch etwas langweilig, zu extravagant (Rüdiger) und dass irgendwie alles etwas durcheinander wirkt. Die Geschichte selbst fand ich gut und auch schön umsetzbar, allerdings kam bei mir nicht der durchweg lustige Effekt der einzelnen Situationen rüber. Die Gesichte war (mit Ausnahmen der Dialoge mit Rüdiger oder Elvin und Adrian) leicht geschrieben und schnell zu lesen. Das Buch bietet lustige Unterhaltung für zwischendurch und einen gewissen "Mitleidfaktor" für Krach, bei dem öfters alles schief läuft...
Ich habe 3 Sterne vergeben.