Rezension

"abgefahren"

Linksaufsteher - Matthias Sachau

Linksaufsteher
von Matthias Sachau

Bewertet mit 4 Sternen

~~Oliver Krachowitzer, von seinen Freunden Krach genannt, ist ein widersprüchlicher Mensch. In seiner Wohnung hält er penibel Ordnung, sehnt sich jedoch nach der chaotischen Zeit in der WG zurück. Er ist spießig, hat aber auch immer wieder verrückte Momente. Unausstehlich ist er jeden Montagmorgen nach einer mit Albträumen verbrachten Nacht und auf dem Weg zu seinen beiden Chefs, die ihm immer wieder mit verrückten neuen Ideen für seinen Job als Radiowerbesprecher in verschiedensten Stimmen kommen. An einem Montag rasselt er mit seiner Traumfrau zusammen. Wie kann er sie nach dem unheilvollen Beginn für sich gewinnen. Sein Freund Tobi und der 7-jährige Anton sind ihm dabei behilflich.
Nachdem ein Bierhersteller einen Werbespot in Auftrag gibt überschlagen sich die Ereignisse. Krach fällt ein, woher er die junge Frau kennt und er gewinnt neue Freunde durch das Internet und das Internetcafe, in dem er viel Zeit verbringt. Die Dialoge mit Rüdiger, dem Werbetextbeauftragten über die Umsetzung der Bierwerbung in Goethes Faust sind vom Feinsten. Rüdiger hasst Anglizismen, dafür verwendet er reichlich lateinische Fremdwörter.
Ein "abgefahrener" Roman, voll von lustigen Begebenheiten besonders im Bereich Werbetext und Computer. Der Ausgang der Liebesgeschichte dagegen überrascht wenig, das war recht früh offensichtlich. Die Stärken Matthias Sachaus liegen auch mehr in der Beschreibung chaotischer Menschen und unkonventionellen Aktionen. Es macht Spaß, ihn zu lesen.