Rezension

Llŷrs Wut

Melyn - Leg dich nie mit einem Meeresgott an -

Melyn - Leg dich nie mit einem Meeresgott an
von Ira Potter

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Ein seltsames Mädchen aus der Anderwelt. Ein Student, der in einen uralten Kon­flikt gezo­gen wird. Und der drohende Zorn eines mäch­tigen Meeres­gottes. Stür­mische Fan­tasy an der wali­sischen Küste für Leser*innen von Nicole Gozdek und Nina MacKay.

Als der Student Cooper ein hilfloses Mädchen am Strand findet, ahnt er noch nicht, dass er einer Legende auf der Spur ist: Melyn stammt aus einem ver­sunkenen Land vor der wali­sischen Küste. Sie soll einen wich­tigen Auf­trag erfül­len, sonst muss ihre Mutter ster­ben. Cooper möchte ihr unbe­dingt helfen, nach Hause zu kommen – doch dafür muss er einen gefähr­lichen Bund mit dem unbe­rechen­baren Gestalt­wandler Daliwr ein­gehen. Und über all dem steht der über­mäch­tige Zorn des Meeres­gottes Llŷr, der ganz Wales bedroht …

 

Rezension:

Cooper studiert in Wales und wohnt während­dessen bei seiner Groß­mut­ter. Bei einem Strand­spazier­gang findet er ein bewusst­loses Mäd­chen und nimmt es mit heim. Seine Oma erkennt sofort, dass sie eine Meer­jung­frau vor sich hat, doch Cooper will ihr zunächst natür­lich nicht glau­ben. Melyn, wie die Gefun­dene heißt, offen­bart ihrem Retter, dass sie eine Auf­gabe erfül­len muss, sonst wird ihre Mutter vom König des Unter­wasser­reichs hin­ge­rich­tet. Cooper will ihr helfen, doch wie soll er unter Wasser atmen? Nur das mythi­sche Wesen Daliwr kann ihm helfen, doch kann er ihm ver­trauen? Außer­dem könnte die Aktion den Un­wil­len des Meeres­gottes Llŷr herauf­beschwö­ren.

Einerseits scheint es sich bei Ira Potters Buch zunächst um eine typi­sche Urban Fan­tasy mit Roman­tasy-Ein­schlag zu han­deln. Bei einem genau­eren Blick zeigen sich aller­dings einige für das Genre un­typi­sche Ele­mente. Das fängt schon damit an, dass der Prota­gonist männ­lich ist, was bei ver­gleich­baren Stoffen auf­fallend selten der Fall ist. Außer­dem ent­wickelt sich zwi­schen dem Retter und der Geret­teten keine Romanze. Der Prota­gonist ist näm­lich schwul. Darin, dass er neben­bei auch einem Familien­geheim­nis auf die Spur kommt, zeigt sich dann aller­dings doch ein Genre-typi­sches Ele­ment. Auch die Frage, wel­chem frem­den Charak­ter man ver­trauen kann, liegt durch­aus im Rah­men des ‚Üblichen‘.

Die Autorin bezieht diverse reale Orte in die Handlung ein. Der Schau­platz Wales führt aller­dings auch zu einer gan­zen Anzahl an für Sprach­un­kundige nahe­zu unaus­sprech­lichen Namen. Das Buch ent­hält hierzu zwar rela­tiv umfang­reiche Aus­sprache­hin­weise, doch konnte ich die nicht ansatz­weise im Kopf behal­ten und hätte des­halb auf nahezu jeder Seite mehr­mals das Glossar bemü­hen müs­sen. Die Geschichte macht aller­dings durch­aus auch Spaß, wenn man ent­sprech­ende Orts­namen ein­fach mit den Augen über­fliegt.

Der Fokus der in der 1. Person erzählten Geschichte liegt über­wiegend auf Cooper, doch wech­selt er teil­weise auch zu anderen Charak­teren.

 

Fazit:

Diese an Wales’ Küste angesiedelte Urban-Fantasy-Story weist einige für das Genre atypi­sche Ele­mente auf – und kann damit über­zeugen.

 

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