Rezension

Lustig leichte Geschichte für zwischendurch

Covent Garden im Schnee - Jules Wake

Covent Garden im Schnee
von Jules Wake

Bewertet mit 4 Sternen

Als Maskenbildnerin an einem Opernhaus in London hat Tilly Hunter ihren Traumjob und auch sonst läuft alles gut. Sie ist verlobt mit Felix, lebt mit ihm gemeinsam in einer schönen Wohnung in London und auch mit ihren Freunden und Kollegen versteht sie sich gut. Doch dann passiert Tilly etwas am PC, sie verschickt eine Email mit einem Virusanhang an alle Mitarbeiter der Oper und legt dabei den Server lahm. Ihre Chefin ist not amused und so muss Tilly beim Prinz der Finsternis, dem neuen IT-Chef Marcus Walker, einen Computerlehrgang machen. Was zunächst noch wie eine Strafe scheint, nimmt dann eine völlig neue Wendung, denn Felix hat mehr Geheimnisse als Tilly je vermutet hätte und Marcus ist doch nicht ganz so der stocksteife ITler, für den Tilly ihn gehalten hat.

Meine Meinung

Das bezaubernde Cover passt perfekt in die winterliche Jahreszeit und lädt zu gemütlichen Lesestunden ein.
Die Geschichte an sich liest sich leicht und locker und vor allem der sehr humorvolle Schreibstil der Autorin Jules Wake machte es mir sehr leicht in das Buch zu finden und die Geschichte in einem Rutsch zu lesen. Nicht nur, dass Protagonistin Tilly von einer lustigen Situation in die nächste schlittert, auch die Dialoge brachten mich immer wieder zum Schmunzeln.
Die Geschichte ist schon auf ihre Art vorhersehbar, was aber dem reinen Lesevergnügen keinen Abbruch tat, denn wie ich schon sagte, war es vor allem der Humor, der mich an die Seiten fesselte. Was mir auch gefallen hat, war die Stimmung am Theater, die die Autorin hier mit einbrachte, aber auch die winterliche Stimmung in London.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Maskenbildnerin Tilly, die mir sehr schnell sympathisch geworden ist. Tilly zieht Fettnäpfchen regelrecht an, vor allem, wenn sie wieder einmal am Computer herumwerkelt, von dem sie keine Ahnung hat und der ihr immer etwas böses will. Im Prinzip kann sie damit einfach nichts anfangen und so kommt es gleich zu Beginn zu einer sehr komischen Situation. Gefallen hat mir hier auch, dass man sich langsam an die Protagonistin Tilly herantastet, denn erscheint sie noch zu Beginn wie die typische Romanfigur einer locker leichten Romance, bekommt man doch so nach und nach immer mehr über sie mit. Tilly ist nicht immer diese dynamische, junge Frau, denn in ihr schlummern auch so manche Zweifel. Angefangen von dem Gefühl, immer im Schatten ihrer Schwester zu stehen bis hin zu der etwas zweifelhaften Beziehung zu ihrem Verlobten Felix.
Dem neuen Chef der IT-Abteilung, der den malerischen Namen Prinz der Finsternis von Tilly verpasst bekommt, wirkt natürlich auch zu Beginn wie der reservierte Computerfreak, doch auch in ihm steckt viel mehr.
Auch die Nebenfiguren werden hier sehr lebendig gezeichnet und schnell hat man als Leser seine Sympathien verteilt.

Mein Fazit

Was auf dem ersten Blick wie eine typische Weihnachtsromance herüberkommt, entpuppt sich dann als eine Geschichte, die auch einen gewissen Tiefgang nicht vermissen lässt. Zwar gibt es hier auch so einiges zum Schmunzeln und Lachen, doch man darf auch ganz intensiv die facettenreich gezeichnete Protagonistin und so einige weitere Charaktere kennenlernen. Eine Geschichte, die sich locker-leicht lesen lässt und die man in einem Rutsch verschlingen kann. Macht auf jeden Fall viel Spaß!