Rezension

Madame Tussaud

Die Meisterin der Wachsfiguren -

Die Meisterin der Wachsfiguren
von Anna-Luise Melle

Bewertet mit 4.5 Sternen

London, 1842. Madame Tussaud formt ihre eigene Figur. Wachs bearbeiten, lebensechte Körper darstellen, das kann sie. Große Persönlichkeiten saßen für sie Modell: Voltaire, Ludwig XVI., Marie Antoinette, Rousseau. Sie erinnert sich. 

Elsass, 1767, Marie und ihre Mutter suchen in Paris Unterschlupf bei  Philippe Curtius, einem Wachsbildner und Arzt. Dort lernt Marie das Handwerk der Wachsbildnerei. 

Anna-Luise Melle erklärt einzelne Arbeitsschritte bildhaft, ermöglicht dem Leser eine gute Vorstellung der Abläufe, erklärt besondere Feinheiten vorstellbar. 

Unterhaltsam sind Maries Begegnungen mit den Trägern großer Namen, zu denen auch Robespierre zählt. Gekonnt bietet sie ihm und seinen philosophischen Ideen Paroli. Auch andere Persönlichkeiten, beispielsweise Benjamin Franklin und Charlotte Corday werden nahbarer durch geistreiche Gespräche.

Das Leben bei Hofe birgt Überraschungen. Sehr interessant beschrieben. Geschickt wird die Französische Revolution einbezogen. Aus der Perspektive des Adels. Originell. Spannend geht es weiter.

Die Romanbiografie ruft Bewunderung für Madame Tussaud, eine starke und mutige Frau hervor. Ihr Leben ist turbulent, interessant und sehr anschaulich beschrieben. Klare Leseempfehlung!