Rezension

Märchenhafte Unterhaltung (Selection 2.0)

Die vierte Braut - Julianna Grohe

Die vierte Braut
von Julianna Grohe

Bewertet mit 4 Sternen

Die 19 Jährige Mayrin lebt und arbeitet als Gouvernante mit ihren beiden jüngeren Geschwistern bei einer höherrangigen Familie. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben, auch wenn sie wenig Geld hat. Ihre beste Freundin, eine Adlige, hat einen Brief der Königin des Landes erhalten, sie ist zu einer Brautschau eingeladen. Die vier unverheirateten Prinzen, sind auf der Suche nach einer Ehefrau. Mayrin ist nicht zu dieser Brautschau eingeladen, obwohl auch sie einmal adlig war. Sie begleitet ihre Freundin zu diesem Ereignis und wird dann plötzlich selbst ausgewählt daran teil zu nehmen. Mayrin möchte dies nicht, denn sie muss sich um ihre Geschwister kümmern, doch keiner hört ihr zu.
Auch im Schloss der Prinzen angelangt versucht sie die Sache klar zu stellen, als ihr ein Hauptmann der königlichen Wache ein unerwartetes Angebot macht. Mayrin bleibt auf dem Schloss um Geld für sich und ihre kleinen Geschwister zu bekommen, denn nur für die Teilnahme an der Brautschau erhält man einen Lohn, und je länger sie daran teilnimmt um so mehr wird sie am Ende in der Tasche haben. Damit hätte Mayrin ausgesorgt, doch dann macht ihr der Hauptmann unerwartete Avancen und es kommt doch alles anders. 

Wen diese Geschichte an "Selection" von Kiera Cass erinnert liegt mit dieser Feststellung nicht falsch. Dazu aber später mehr.
Das Cover ist sehr schön gestaltet aber zusammen mit dem Buchtitel erhält es doch einen ziemlichen Spoiler. Insgesamt war das Buch sehr schön geschrieben, der Schreibstil ist sehr flüssig und es war leicht zu lesen. Mayrins Charakter wirk sehr symphytisch und tiefgründig. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren, und musste des Öfteren wegen ihr lachen.  Der Hauptman, Mr. Kane, wirkte oft etwas unnahbar, was wohl beabsichtigt war. Leider hatte ich ihn schon bei seinem ersten Auftreten "durchschaut" auch wenn ich die Theorie kurzzeitig verworfen hatte, nahm sie doch bald wieder klare Gestalt an. Das Ende hat mir gut gefallen, auch wenn es durch Titel, Cover und meiner Theorie vorhersehbar war. Die kleinen unerwarteten Wenden haben mir gut gefallen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, leider muss ich einen ziemlichen Abstrich machen. Es erinnert so extrem an Selection. Die Charaktere einiger Mädchen überschnitten sich sehr mit denen von Kiera Cass, sogar die Protagonistin wies starke Ähnlichkeit mit der Protagonistin aus Selection auf. Aber nicht nur sie, auch die Gegenspielerin Cecilia, hatte fast exakte Eigenschaften eines Charakters aus Selection, sogar der Name war ähnlich (Celeste) und die spätere Entwicklung dieser Nebenfigur war fast identisch.
Fazit: Eine märchenhafte Geschichte mit einer authentischen Protagonistin und einem schönen aber doch vorhersehbaren Ende. Hätte ich Selection nie gelesen, hätte dieses Buch 5 Sterne bekommen.