Rezension

Magie kann mich einfach immer wieder verzaubern.

Die Gabe des Winters - Mara Erlbach

Die Gabe des Winters
von Mara Erlbach

Bewertet mit 5 Sternen

Nuria ist eine junge Dame, die in Pago großgeworden ist und sich nicht sonderlich um Regeln kümmert. So gilt sie als Rebell in ihrem Dorf. Da ihr Vater das Dorfoberhaupt ist, lässt dieser ihr so einiges durchgehen. Auch als ihr Bruder den Vater ablöst, bleibt die Sonderstellung erhalten. Als jedoch ihr Vater droht zu sterben, beschließt Nuria die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Doch leider verstößt sie damit gegen die Regeln von Lord Tarik. Dieser erwischt sie auf frischer Tat, sodass er ihr die Wahl lässt. Entweder sie kommt mit ihm mit oder ihr Bruder muss sterben. Sie lässt sich auf den Deal ein und geht mit ihm mit. Auf der Burg angekommen, muss sie viel über sich, Tarik und das Land und dessen Geschichte lernen. Alles scheint anders zu sein, als sie es bis jetzt angenommen hatte bzw. als man ihr weiß machen wollte.

 

Das Cover ist einfach ein Traum. In dem Eiskristall sieht man einzelne Teile der Burg Griseo. Abgerundet wird das ganze Cover mit Glitzer, was hervorragend passt.

 

Auch der Schreibstil ist wirklich sehr toll. Er ist sehr detailgenau, wodurch man ein sehr gutes Bild von der Landschaft, der Burg, dem Dorf oder den Menschen bekommt. Das Buch lässt sich leicht, flüssig und wirklich angenehm lesen. Man fliegt so durch die Seiten. Auch die Kapitellängen sind genau richtig. Mara schreibt aus der Perspektive von Nuria, wodurch man sich auch sehr gut in diese hineinversetzen kann. Aber es gibt auch einige Stellen bzw. Kapitel, wo wir die Geschichte aus der Perspektive von Tarik oder Justor kennenlernen.

 

Besonders Nuria hat mir sehr gut gefallen. Sie ist sehr willensstark und ist bereit für das Richtige ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Sie bleibt sich auch stets treu und lässt sich nicht verbiegen. Tarik hat mir auch gut gefallen. Am Anfang war er mir sehr unsympathisch, doch je besser man ihn kennengelernt hat, desto mehr mochte ich ihn. Ich fand die Szenen mit den beiden immer toll. Sie waren witzig, aber auch romantisch. Ich musste oft schmunzeln bei den beiden.

 

Ich fand auch die Idee mit der Magie, dass jeder Mensch eine eigene und einzigartige Magie hat, echt toll. So etwas habe ich bis jetzt noch in keinem Buch gelesen. Es machte das Ganze vielfältiger, auch wenn die Magie langsam aber sicher ausgerottet wurde.

 

Vor allem das Ende hat mich absolut überrascht. Ich habe mit etwas ganz anderem gerechnet und wurde total überrascht. Ich habe während dem Lesen Jemand anderen verdächtigt. Aber so war es dann doch nicht.

 

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch. Ich finde, dass die Beziehung zwischen Nuria und Tarik sich ab einem gewissen Punkt zu schnell entwickelt hat und auch das Ende war mir viel zu schnell. Klar, alle Protagonisten sind an einem Ort, sodass sich die Ereignisse nur überschlagen, aber mir hat etwas Luft zum Atmen gefehlt. Ich fand auch, dass es etwas an die Schöne und das Biest erinnert hat.

 

Schlussendlich fand ich das Buch der Hammer. Mir hat die Geschichte, die Charaktere und das Setting gefallen. Das Buch konnte mich einfach von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Gerade auch jetzt für die kalte Jahreszeit ein wirklich tolles Buch. Magie kann mich einfach immer wieder verzaubern.