Rezension

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Magische und romantische Fantasygeschichte in München

Die Erwachte - Sabine Schulter

Die Erwachte
von Sabine Schulter

Miriams Leben verläuft so, wie sie es haben möchte. Mit ihrer besten Freundin Sophie studiert sie in München Medizin und fühlt sich pudelwohl in ihrer Wahlheimat. Eines abends spürt sie plötzlich wieder eine altbekannte Präsenz, die sie jahrelang begleitet und eines Tages einfach so verschwunden war - und damit beginnt für sie ein großes, magisches Abenteuer, denn tief in ihr erwacht eine Macht, die ihr gesamtes Weltbild schwanken lässt.

So neu und faszinierend die magische Welt mit ihren Bedrohungen und Wundern ist, die sich Miri nun erschließt, so sympathisch wird einem die Protagonisten mit ihrem Verhalten auf diese Herausforderung: Immer freundlich und aufgeschlossen, schließt Miriam ihre Wächter sofort ins Herz. Mir gefällt dieses familiäre Gefühl, das dabei aufkommt. Miriam hat keine nervigen Macken oder diese falsche Schüchternheit, wie sie so häufig in ähnlichen Fantasygeschichten vorkommt. Sie ist taff, klug und echt, genauso wie ihre beste Freundin Sophie.

Auch der männliche Protagonist kann sich sehen (ähm... lesen) lassen. Sin ist nicht nur optisch ein Hingucker - wie sein Bruder übrigens auch - sondern auch bewundernswert aufopferungsvoll und fast schon übermäßig diszipliniert und arbeitswütig, was ihn sehr liebenswert erscheinen lässt.

Vom Setting her habe ich mich sofort in meinen kurzen Münchenaufenthalt während einer Kursfahrt versetzt gefühlt. Die Stadt wird liebevoll mit in die Geschichte einbezogen.

Auf die Geschichte neugierig gemacht hatte mich der Klappentext in der LR und ich wusste zuerst gar nicht, was mich hier wirklich erwarten würde, aber das Buch konnte mich durchweg positiv überraschen. Der Schreibstil ist mühelos und ausgefeilt und über die paar Fehler, die dem Lektorat durch die Lappen gegangen sind, fallen nicht ins Gewicht. Mir hat dieses Buch sogar die nötige Motivation gegeben, mich mal wieder länger liegen gebliebenen Urban Fantasy-Reihen in meinem Regal zu widmen, auf die ich in letzter Zeit einfach keine Lust mehr hatte.

Was auch noch besonders erwähnenswert ist, ist die Musik, auf die Bezug genommen wird. Auf Sabines Seite findet man dazu die gesamte Playlist zum Buch - eine tolle Idee!

Ich fand die Geschichte von Sin und Miriam einfach nur großartig. Einen halben Punkt Abzug gab's von mir nur, weil Mich die Kapitelüberschriften teilweise gespoilert haben bzw. ich sie unnötig fand und ein ganz kleines bisschen mehr Tempo im Mittelteil gefehlt hat.

- 4,5 Sterne -