Rezension

Magisches Buch über Freundschaft, unterhaltsam und witzig

Magische Zeiten - Plötzlich verzaubert - Katja Henkel

Magische Zeiten - Plötzlich verzaubert
von Katja Henkel

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Luna rappt für ihr Leben gern und ist unsterblich in Tom verknallt. Sie und ihre Cousine Suse, mit der sie sich auch ein Zimmer teilt, sind unzertrennlich. Zu Lunas 13. Geburtstag erhalten sie und Suse von ihrem etwas durchgeknallten Opa ein außergewöhnliches Geschenk: Zwei Ringe und einen Brief von ihrer Ururoma Elsa. Diese konnte angeblich in die Zukunft sehen und stellt mit ihrem Brief die beiden Mädchen vor ein großes Rätsel. Zuerst tun Luna und Suse alles als Spinnerei ab, doch dann entwickeln sie mit Hilfe der Ringe außergewöhnliche Fähigkeiten. Doch als ob dies die Mädchen nicht genug beschäftigen würde, leidet Luna auch unter Liebeskummer, denn Tom meldet sich nicht mehr bei ihr. Und dann taucht auch noch diese eingebildete Marli aus Amerika auf, die Suse und die anderen Mädels in der Klasse schon nach kurzer Zeit regelrecht anbeten, während Luna sie einfach nur ätzend findet. Das Geheimnis um die Ringe, die Beziehung zu Tom und die Eifersucht auf Marli, die sich ausgerechnet Suse als neue beste Freundin auserkoren hat, stellen Lunas Leben ganz schön auf den Kopf.

Meine Meinung:
„Magische Zeiten – Plötzlich verzaubert“ bildet den Auftakt einer Trilogie. Jedes Buch wird aus der Sicht eines der Mädchen geschrieben. Der 1. Band ist aus Lunas Sicht. Sie und ihre Familie waren mir auf Anhieb sympathisch. Luna und Suse sind ganz gewöhnliche, liebenswürdige Teenager mit ganz normalen Teenagerproblemen. Es ist ziemlich amüsant, mit den beiden die Fähigkeiten der Ringe zu entdecken und zu lesen, welch Schabernack sie damit treiben. Vor allem Lunas Humor mochte ich sehr gerne. Ihre Ideen und Überlegungen sind manchmal wirklich zum Schießen, z. B. wenn sie sich fragt, ob es vor 50 Jahren schon Toiletten gab oder den 20jährigen Busfahrer als alten Knacker bezeichnet. Jedes Kapitel endet mit einer Notiz von Luna an sich selbst. Diese Notizen sind meist ziemlich amüsant, so wie in diesem Buch der Humor generell groß geschrieben wird, und dennoch fehlen die nachdenklichen und gefühlvollen Szenen nicht. Wobei für meinen Geschmack Luna mit Tom etwas weniger heftig hätte herumknutschen dürfen, da die Knutscherei für die Story unnötig war und für meinen Geschmack nicht zu Lunas sonstigem Verhalten gepasst hat, auch wenn die Mädels heutzutage tatsächlich so frühreif zu sein scheinen.

Auch alle anderen Figuren muss man sofort gern haben. Hervorzuheben ist hier sicherlich noch Lunas und Suses Opa, der so gar nicht opamäßig ist, sondern ein rockender Althippie, der den Tag gerne auf dem Kopf startet und seine Enkelinnen vor ihren Freunden mit Gitarrensoli blamiert, aber für seine Familie immer da ist und scheinbar als Einziger zumindest oberflächlich in Elsas Geheimnis eingeweiht ist.  

Die Sprache ist natürlich relativ einfach gehalten, da das Buch ja auch für kleine(re) Leser leicht verständlich sein soll. Dabei trifft Katja Henkel die Umgangssprache der Jugendlichen ziemlich gut, soweit ich das als Grufti beurteilen kann. Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen, da es sich schnell und angenehm lesen lässt.

Bereits beim Durchlesen der Inhaltsangabe war klar, wer die Dritte im Bunde ist. Ich glaube, auf die Idee kommt jeder sofort beim Lesen, und es ist vielleicht auch gar nicht die Intention der Autorin gewesen, daraus ein riesengroßes Geheimnis zu machen. Immerhin dauert es lange, bis sich alle drei Mädels zusammenraufen. Und abgesehen von Elsas Rätsel verhalten sich auch Tom und Lunas Vater geheimnisvoll, und dann gibt es noch die „Blutwurstlockenfrau“, die Luna und Suse zu beobachten scheint. Es bleibt bis zum Ende spannend, und nicht alles wird schon in diesem Buch aufgeklärt.

Zwar bin ich ehrlich gesagt nicht so glücklich damit, dass die meisten Jugendbücher mittlerweile als Trilogien oder Reihen angelegt sind, aber in diesem Fall freue ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Luna, Suse, Marli und den Anderen. Die Geschichte in diesem Band kann man vorerst als in sich abgeschlossen betrachten, so dass man nicht das Gefühl hat, mittendrin aufhören und bis zu Erscheinen des 2. Bandes vor Spannung umkommen zu müssen. Dies ist mir persönlich immer recht wichtig, denn ich hasse Bücher, die einfach mittendrin aufhören...

Aber natürlich ist die Geschichte von Luna, Suse und Marli noch lange nicht fertig erzählt, sondern fängt erst langsam an! Denn es geht in diesem Band vorrangig um Luna, Suse und Marli und nicht so sehr um Elsas Geheimnis. Die Fähigkeiten der Mädchen und wie sie Elsas Rätsel lösen können bleiben vorerst im Hintergrund, und ich hoffe, dass wir diesbezüglich im 2. Band mehr erfahren werden. Ich freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung, die im September 2013 erscheinen soll und aus Suses Sicht geschrieben sein wird.

Übrigens: Das Buch ist für Leser/innen ab 11 Jahre empfohlen, aber da ich diese Alter bereits seit 20 Jahren überschritten habe, kann ich es wärmstens jeder Altersklasse empfehlen! Und auch mir altem Kindskopf hatte es das glitzernde Cover sofort angetan!