Rezension

Malu und die Magie der Natur

Malu und das Geheimnis des kleinen Lichts -

Malu und das Geheimnis des kleinen Lichts
von Regine Sonnleitner

Bewertet mit 5 Sternen

„...Es war ein fantastisches Bild, das sich einem eröffnete. Viele verschiedene Tierarten, auch solche, die normalerweise eine Gefahr füreinander waren, erschienen nun gemeinsam. Diese Begegnung der Tiere hatte etwas Magisches...“

 

Malu, die kleine Fledermaus, hatte zur Versammlung gerufen, weil der Lebensraum der Tiere bedroht war. Die Versammlung endet mit einem Aufruf an uns Menschen. Er ist zu lang, um ihn hier zu zitieren. Auf einen kurzen Nenner gebracht, würde ich sagen: Wir sollen die Natur achten und ihre Schätze für uns entdecken. Sie kann uns Ruhe und Kraft schenken.

Die Autorin hat ein tiefsinniges Buch geschrieben. Die obigen Zeilen beziehen sich auf die Einleitung. Dort lerne ich als Leser Malu und ihre Welt kennen.

Dann folgen 23 kleine Geschichte, in denen Malu und ihre Freunde verschiedene Punkte ansprechen. Es geht um das gedeihliche Zusammenleben, aber auch um gesellschaftliche Themen.

Opa Georg erzählt seiner Enkelin aus seinen Leben. Der Krieg hat gesundheitliche Spuren hinterlassen. Dann fasst er seine Erkenntnis so zusammen:

 

„...Wenn du alle schönen Momente deines Lebens zusammen auf einen Berg legst und die nicht so schlechten daneben, wirst du feststellen, dass der Berg mit den schönen Erinnerungen viel größer ist...“

 

Humorvoll finde ich die Geschichte mit dem gefundenen Spielzeugroboter. Mir gefällt, dass es kein Schwarz – Weiß - Denken in Malus Welt gibt, sondern positive und negative Seiten betrachtet und gegeneinander abgewogen werden.

Immer wieder wird von den Tieren darauf hingewiesen, dass es auf jeden einzelnen ankommt, wenn es um den Schutz der Natur geht. Und als Leser kann man eine Menge dazulernen. So wird zum Beispiel erklärt, für wie viele Tiere totes Holz ein wichtiger Lebensraum ist.

In anderen Geschichten geht es um Hilfsbereitschaft und Akzeptanz.

 

„...Es kommt nicht darauf an, was einer kann und was nicht. Wichtig ist erst einmal, dass man ihn so akzeptiert, wie er ist, mit all seinen Höhen und Tiefen...“

 

Inhaltlich erstrecken sich die Erzählungen über einen Jahreslauf. Deshalb kommt nach den 23 Geschichten auch ein Punkt, in dem sich die Tiere an all das erinnern, was sie in diesem Jahr erlebt und gelernt haben.

Die danach folgende Erzählung hat einen etwas anderen Grundton. Hier steht der Spaß und die Freude an Wortspielen im Vordergrund.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich, mal sachlich, mal ernst, mal humorvoll. Wichtige Sätze oder Gedanken werden fett hervorgehoben. Die Autorin legt Wert auf gut ausgearbeitete Gespräche. Natürlich gibt es unter den unterschiedlichen Tierarten auch ab und an Sticheleien. Doch am Ende findet man immer einen Kontext.

In einigen der Erzählungen spielen Kinder eine Rolle. Das macht Deutlich, dass Malu ihre Erkenntnis gern an Kinder weitergeben möchte.

Besonders hervorheben möchte ich die wunderschönen kreisrunden Naturfotos. Jedes ist noch mit einer Aussage verknüpft. Eines lautet:

 

„...Wertvoll ist nicht die Masse, sondern die Einzigartigkeit...“

 

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eher ein leises Buch, von seinen Aussagen her aber sehr wichtig.