Rezension

Mama ist so sauer wie eine Gewürzgurke mit Aszendent Zitrone.

Fuck the Reiswaffel - Barbara Ruscher

Fuck the Reiswaffel
von Barbara Ruscher

Bewertet mit 3 Sternen

Mia ist noch nicht mal zwei Jahre alt, da kündigt sich ein Bruder – Fritz – für sie an. Gerade genießt sie das Leben alleine mit ihren Eltern so sehr, kann es sich überhaupt nicht vorstellen, all das mit Fritz zu teilen. Außerdem kann sie gerade so gut mit Bio-Essen Kunstwerke schaffen und möchte auch weiterhin, dass ihr entsprechend alle Aufmerksamkeit alleine zu teil wird. Und außerdem soll sie in die Kita gehen, während Papa mit Fritz daheim bleibt und Mama arbeiten geht. Das will Mia aber definitiv nicht.

Die Geschichte rund um Mia und ihre Eltern klang für mich sehr unterhaltsam, wenngleich ich das erste Buch „Fuck the Möhrchen“ nicht kannte. Ist aber meiner Ansicht nach kein Muss, man kann auch einfach direkt mit diesem Buch loslegen.

Vom Schreibstil her liest sich dieses Buch sehr angenehm und flüssig. Eine locker-leichte Lektüre, die aber doch mit raffinierten Beschreibungen glänzt, manches muss bzw. darf man vielleicht auch zweimal lesen, weil es doch schon sehr gewieft geschrieben ist. Man merkt einfach, dass die Autorin Kabarettistin ist, sie weiß sich sehr gut auszudrücken und die gewisse Portion Humor hier einzubringen. Großartige Fremdwörter oder Fachbegriffe gibt es meiner Ansicht nach nicht, ein gut verständliches Buch.

Inhaltlich muss ich sagen, dass die Geschichte rund um Mia, ihren Bruder Fritz und ihre Eltern mich nicht immer begeistern konnte. Sie ist sehr unterhaltsam geschrieben und manches wird natürlich auch sehr überzogen dargestellt. Bei manchen Schilderungen ist das auch wirklich sehr amüsant und lustig, andere hingegen sind einfach völlig abstrus. Die Überlegungen von Mia sind schon sehr „erwachsen“, lediglich aussprechen kann sie diese noch nicht, auch wird sie falsch verstanden, wenn sie etwas künstlerisch darstellt (mit der Leberwurst, dem Gurkenglas, etc.). Auch Themen wie Sex in der Schwangerschaft werden da behandelt, wobei Mia das natürlich noch nicht so wirklich versteht.

Mir waren manche Überlegungen und Schilderungen einfach zu abgedreht. Das Buch liest sich generell sehr gut, locker-leicht geschrieben, eine schnelle Lektüre. Es ist von den Schilderungen bzw. Beschreibungen und Aussagen her manchmal schon auch doppeldeutig, was mir gut gefallen hat. Auch ist es unterhaltsam und witzig – aber oftmals gleich eine Spur zu überdreht, die extreme Übertreibung hat mir einfach nicht gefallen. Dagegen fand ich die vorkommenden Doppelnamen-Kombinationen immer wieder sehr, sehr amüsant. Sören-Wotan sei nur mal als eine davon genannt.

Alles in allem eine lustige und unterhaltsame Lektüre, die bei jungen Müttern und Vätern sicher mehr Zuspruch findet als bei anderen Lesern – zumindest ist das meine Einschätzung. Mir hat das Buch gefallen, es war lustig und kurios, aber manche Beschreibungen fand ich zu abgedreht – entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen und bin unentschlossen was eine Empfehlung angeht.