Rezension

Man findet nicht nur Dunkelheit im Schatten

Night Shadow 1. They Who Guard The Night -

Night Shadow 1. They Who Guard The Night
von Laura Cardea

Bewertet mit 5 Sternen

Spannendes Steampunk-Abenteuer in Paris mit tollen Charakteren

Mit „They Who Guard The Night” ist Laura Cardea ein fesselnder Reihenauftakt gelungen. Zwar brauchte ich am Anfang ein bisschen, um in die Geschichte reinzukommen, danach hat sie mich aber kaum noch losgelassen.

Odette ist ein eigensinniger, aber liebenswerter Hauptcharakter. Mit der Tatsache, dass ihre Familie ihr so extrem wichtig ist, lagen wir direkt auf einer Wellenlänge. Sie hat es nicht einfach, da ihre Familie arm ist. Doch ihre Kreativität ist beeindruckend, ebenso wie ihre Opferbereitschaft. Eugéne dagegen wirkt wie ein verwöhnter Schnösel und Schönling. Glücklicherweise ist hinter dieser Figur noch viel mehr verborgen als das. Die Chemie der beiden Figuren stimmt einfach auf wunderbare Weise. Ebenso die Entwicklung, die diese beiden Charaktere nehmen, hat mir sehr gut gefallen.

Aber auch die anderen Figuren, allen voran Louise, Armand und Jean beleben die Geschichte ungemein. Hier schafft es die Autorin zudem, auch ihnen eine gewisse Entwicklung zuzugestehen. Natürlich ohne den Fokus von Odette und Eugéne zu nehmen.

Die Geschichte an sich ist mysteriös, magisch, fantasievoll, emotional, detailverliebt und einfach nur fesselnd. Das Zwischenfinale war fulminant und hat kaum Wünsche offen gelassen. Zwischendurch kam mir die ein oder andere Szene nicht ganz durchdacht vor, doch etwas später wurden diese ausgelöst und waren dann stimmig. Das fand ich ebenfalls gut gelöst. Nur einmal hatte ich das Gefühl, dass die Zeitachse nicht ganz stimmt. Aber das war mir jetzt kein Punktabzug wert. Zudem hat mir sehr gut gefallen, dass das Ende nur in den Grundzügen erahnbar war.

Einzig die Menge an französischen Wörtern hat meinen Lesefluss stellenweise gestört. Nachvollziehbar ist das bei mir in der wörtlichen oder „gedanklichen“ Rede, aber im erzählerischen Teil finde ich es immer schwer, wenn es ein deutsches Wort dafür gibt. Das Glossar am Ende hat da aber auf jeden Fall geholfen.

Das Buch ist sehr schön gestaltet, mit dem Cover, den Karten und allem drum und dran. Nur die Kanten nutzen sich leider etwas schnell ab.