Rezension

Man muss aus der Geschichte lernen

Das Erbe der Rosenthals
von Armando Lucas Correa

Bewertet mit 4.5 Sternen

In zwei verschiedenen Zeitebenen führt Armando Lucas Correa durch die Schicksale der Familie Rosenthal. 1939 ist es für jüdische Familien in Berlin nicht mehr sicher. Deshalb beschließen Max und Alma mit ihrer Tochter Hannah zu fliehen. Das Ziel ist Kuba. Tickets für das Schiff waren zu bekommen und die Rosenthals haben auf zwei verschiedenen Wegen auch für alle drei Visa erhalten. Auf dem Schiff hat Hannah Leo kennen gelernt und erlebt die glücklichste Zeit ihres Lebens. Doch leider wendet sich das Blatt und Kuba ändert die Einreisebedingungen. Die Familie wird auseinander gerissen, nur die wenigsten der über 900 Passagiere dürfen Kuba betreten.

 

2014 erhält Anna in New York ein Paket von ihrer Großtante. Gemeinsam mit ihrer Mutter macht sie sich auf den Weg nach Kuba um mehr über die Familie ihres Vaters zu erfahren, den sie beim Attentat auf das World Trade Center verloren hat.

 

Correa hat eine gewaltige tragische Geschichte zweier Mädchen einer Familie zu den verschiedensten Zeitpunkten entwickelt. Er versteht es, den Leser auf die spannende Reise in die Vergangenheit mitzunehmen und die reelle tragische Verbindung Kubas in den Holocaust einzuführen. Ich habe schon viele Bücher zum zweiten Weltkrieg gelesen, doch das Schicksal der St Louis war mir neu und hat mich erschüttert. Umso besser, dass diesem Ereignis nun Bücher gewidmet werden. Der Roman wird in den beiden Zeitspannen jeweils in der Ich-Perspektive von Hannah und Anna erzählt, was einen das Schicksal der Kinder noch besser durchleben lässt. „Das Erbe der Rosenthals“ fasziniert und die Geschichte sorgt dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Ein grandioses Werk, dass auf der Realität basiert und eindringlich zeigt, dass sich leider auch tragische Geschichten immer wieder wiederholen und dringend aus der Geschichte gelernt werden muss.