Rezension

„Man muss für alles im Leben bezahlen“.

Brennende Narben - Leo Born

Brennende Narben
von Leo Born

Bewertet mit 5 Sternen

 

 

Kommissarin Mara Billinsky kommt einfach nicht zu Ruhe. Nicht, dass sie sich das wünschen würde, denn die Suche nach dem Mörder ihrer Mutter lässt sie einfach nicht los.

Außerdem gibt es gerade zwei aktuelle Mordermittlungen. Äußert brutal und bestialisch wird eine Edel-Prostituierte ermordet aufgefunden. Der Tatort ist die reinste Blutlache und auf der Autobahn zerfetzt eine Bombe einen Transporter und keiner hat diesen Anschlag überlebt. 

Zitat: „Es gibt einen Gegner, der ist größer als wir alle. Und irgendwann kriegt er jeden von uns.“

Die Ermittlungen laufen parallel und man kann einfach keinen roten Faden finden. Dann bekommt Mara einen anonymen Anruf und wird vor dem „Wolf“ gewarnt, der sich in Frankfurt aufhalten soll und sie im Visier hat. Alle Spuren verlaufen im Sande, aber plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und jetzt ist Mara die Gejagte. Sie ist aber nicht allein, denn ihr Kollege Jan Rosen wächst über sich hinaus und kann eine Gefangene befreien und setzt dabei sein Leben aufs Spiel. 

Doch wirklich weiter kommen sie in keinem Fall, sie treten regelrecht auf der Stelle. Aber irgendwie, das hat Mara im Gefühl, hängt hier alles miteinander zusammen.

Fazit: Der Autor Leo Born schreibt hier den 3. Fall für Kommissarin Mara Billinsky. In „Brennende Narben“ erfahren wir, wie gefährlich Frankfurts Pflaster ist und in welche Gefahren sich die Ermittler immer wieder bringen müssen. 

Sein bildhafter und gradliniger Schreibstil führt dazu, dass ich mich durch die Stadt bewege und alles hautnah miterlebe. Die Charaktere sind gut beschreiben und bemerkenswert in Szene gesetzt. Meine Lieblingsfigur ist Mara ja inzwischen, aber in diesem Buch hat sich Jan Rosen bis zur Spitze in mein Herz geschoben, ich war überrascht über seine Wandlung und finde es toll, wie er sich weiterentwickelt hat. Es gibt nicht nur die guten Protagonisten, hier gibt es auch reichlich Böse davon. Allen durften wir über die Schulter schauen, ob wir nun wollten oder nicht. Der Spannungsbogen ist gut gewählt. Aber hier fliest schon ganz schön viel Blut. Das mag ich persönlich nicht so, also habe ich diese Szenen nicht so nah an mich rangelassen. Die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel haben bei mir aber einen Sog entstehen lassen, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte. 

Die gut gesetzten falschen Fährten des Autors haben mich immer wieder von meinen Vermutungen weggezerrt. Das Ende hat mich mit einigen Aufklärungen tatsächlich überraschen können. So hatte ich das nicht erwartet. Jedes lose Puzzleteil fällt an die richtige Stelle, alles wird aufklärt. 

Mir hat dieser Thriller ausgesprochen gut gefallen. Daher bekommt er von mir eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung. 

Vorsicht, für Zartbesaitete ist dieser Stoff schwer zu verarbeiten.