Rezension

man muss Geduld haben

Der Rabengott -

Der Rabengott
von Ann Leckie

Bewertet mit 4 Sternen

"Der Rabengott" von Ann Leckie entführt die Leser in eine faszinierende Welt, wo das Königreich Iraden unter dem Schutz der Rabengottheit steht, die im Turm von Vastai residiert. Die Handlung beginnt mit dem Tod des Rabenvogels, was gemäß der göttlichen Ordnung den Tod des Statthalters erfordert, um Platz für einen Nachfolger zu schaffen. Dies führt dazu, dass Mawat, der rechtmäßige Erbe, zusammen mit seinem Freund Eolo in die Hauptstadt zurückkehrt, um seine Ansprüche geltend zu machen. Doch statt seiner findet Mawat seinen Onkel als neuen Regenten vor, was seinen Zorn entfacht und Eolo dazu bringt, ein düsteres Geheimnis im Turm des Raben zu entdecken.

Der Roman besticht durch seinen ungewöhnlichen und fast schon philosophischen Erzählstil, der anfangs eine Herausforderung darstellen kann, aber schnell fasziniert. Die Erzählung wechselt geschickt zwischen Ich- und Du-Perspektive, was die Leser tief in die Welt eintauchen lässt und Vergangenheit sowie Gegenwart der Charaktere geschickt verbindet. Trotz einer etwas gemächlichen Erzählweise bietet "Der Rabengott" eine einzigartige Leseerfahrung durch seine originelle Handlung und die geschickte Verwebung verschiedener Erzählebenen.

Die Charaktere sind mehr als bloße Figuren; sie repräsentieren komplexe Ideen und Eigenschaften, was dem Roman eine tiefsinnige, philosophische Dimension verleiht. Besonders beeindruckend sind die detailreichen Rabenillustrationen, die die Atmosphäre des Buches verstärken. Obwohl die Geschichte gelegentlich in Längen verweilt, zieht sie den Leser durch die spannende Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart sowie überraschende Wendungen in den Bann, und macht "Der Rabengott" zu einem herausragenden Werk der High Fantasy.