Rezension

Man schwankt immer zwischen Grauen und gerührt sein

Liebes Kind - Romy Hausmann

Liebes Kind
von Romy Hausmann

Bewertet mit 5 Sternen

Romy Hausmann Thrillerdebüt „Liebeskind“ hat mich restlos von ihren Fähigkeiten als Schriftstellerin überzeugt – und das binnen weniger Seiten. Das passiert mir auch nicht häufig und ist eher immer wieder bei Autoren/-innen der Fall, die ich schon länger kenne und von denen ich ausnahmslos alles lese. Sehr erfreulich also, dass ich hier ein „Erstlingswerk“ in Händen halten durfte, dem ich noch viele „Nachfolger“ wünsche, uns allen.

Als ich las, dass die Autorin in einem abgelegenen Waldhaus lebt mit ihrer Familie, musste ich schmunzeln, denn schließlich geht es auch in ihrem Buch um ein Haus im Wald:

Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.

Man schwankt bei diesem Buch immer zwischen Grauen/Schock und Rührung, dass man bald gar nicht mehr recht weiß, was man nun fühlen „soll“. Dieses Buch geht dem Leser sehr nah – und das ging nicht nur mir so, daher erlaube ich mir auch mal, das so zu verallgemeinern.

Gewisse Dinge im Buch kann man sich nicht vorstellen, mag sie sich nicht vorstellen – und doch werden sie geschildert, so als müssten sie das.