Rezension

Manipulation und Verwirrung

Projekt Lazarus -

Projekt Lazarus
von Frank Maria Reifenberg

Der 14-jährige mittellose Noah und sein Freund Moses haben einen Platz bei einem Forschungsprojekt bekommen und sich dafür einen Chip implatieren lassen. Noah leidet seit dem unter Alpträumen und sein Freund Moses verliert die Kontrolle über sich selber, bis die Situation eskaliert.

Der Leser wird sofort mit den Gedanken einer künstlichen Intelligenz names Charlie konfrontiert ohne über die Hintergründe der Handlung aufgeklärt zu werden. Dies führt zunächst zu Verwirrung und Mutmaßungen. Anspielungen durch Zitate bekannter und unbekannter Persönlichkeiten zu Beginn der verschiedenen Kapitel steigern zunächst dieses Verwirrspiel weiter. Der Schreibstil ist flüssig und dem Zielpublikum einer jüngeren Leserschaft angemessen . Dennoch setzt das Buch beim LEser einige Programmierkenntnisse voraus. Die handelnden Personen werden gut charakterisiert. Allerdings dauert es lange bis die Verwirrung beim Leser , die durch kleine eingeworfene Hinweise noch mehr verstärkt wird, im Ansatz aufgelöst wird. Und genau diese Auflösung ist sehr überraschend und unvorhersehbar. Das Ende hätte für mich gerne noch mehr ausgearbeitet sein können, weil für mein Gefühl doch noch zu viel offen bleibt.

Künstliche Intelligenz und deren Vernetzung mit menschlichen Gehirnen und die daraus entstehenden Fragestellungen werden gekonnt in eine fiktive Handlung eingebettet. Das Thema und die Story an sich finde ich sehr interessant . Sie bietet viel Potential sich selber noch Gedanken über unsere technische Zukunft zu machen. Das Nachwort gibt dem LEser zudem noch einige interessante Zusatzinfos an die Hand. Mir persönlich war am Anfang zu viel bewußt angelegte Verwirrung im Spiel.