Rezension

Maria Callas – eine tragische Diva

Die Diva - Michelle Marly

Die Diva
von Michelle Marly

Bewertet mit 4 Sternen

Maria Callas wurde schon als Kind von ihrer Mutter zu Konzerten gezwungen. Für Maria hatte es nie etwas anderes als die Musik gegeben. Stets verlange sie sich alles ab. Doch fordert das langsam seinen Tribut. Die Callas benötigt eine Auszeit, doch die gönnt ihr niemand, auch nicht ihr damaliger Mann Giovanni Battista Meneghini, der auch ihr Manager ist. Sie begegnet Onassis. Die Callas verliebt sich in ihn. Sie trennt sich von ihrem Mann und lebt mit Onassis zusammen. Es ist ein Luxusleben, doch die Beziehung ist nicht von Dauer, denn Onassis lernt Jackie Kennedy kennen.

Dieser Roman beschäftigt sich nun mit ihrem Leben und ganz besonders mit ihrer Liebe zu Aristoteles Onassis.

Ich mag diese Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" aus dem Aufbau-Verlag und habe alle bisherigen Bücher gelesen. Auf „Die Diva“ habe ich mich besonders gefreut. Trotzdem hat mich dieses Buch ein wenig (aber wirklich nur wenig) enttäuscht, nicht weil es mir nicht gefallen oder mir der Schreibstil nicht zugesagt hätte, sondern weil die Geschichte der Callas damals so durch die Presse gezerrt wurde, dass mich das Buch nicht mehr überraschen konnte.

Als Person war mir die Callas nicht sympathisch, sie ist egozentrisch und manipulativ, aber als Sopranistin fand ich sie genial. Sie hatte meiner Meinung nicht unbedingt die schönste Stimme, aber sie war eine ungeheuer ausdrucksstarke Sängerin. Diese faszinierende Persönlichkeit trifft auf einen Mann, der äußerlich nichts hermacht, der aber immer bekommt, was er will und das macht seine Ausstrahlung aus. Er bekommt die Callas, aber damit verliert sie auch wohl an Reiz und er schaut sich anderweitig um. Als er Jackie trifft, verlässt ihn die Callas. Es scheint ihm nichts auszumachen, aber Maria leidet. Ich hätte gerne mehr über die Kindheit und ihre Entwicklung der Callas bis zum ersten Erfolg erfahren. Das war eine Zeit, wo ich Mitgefühl mit ihr hatte. Das hat sich dann verloren, obwohl ich ihre Verletzlichkeit gespürt habe, aber sie liebte es, ein Drama daraus zu machen.

Ein authentischer Roman über eine große Sopranistin und eine Frau auf der Suche nach Liebe und Anerkennung.