Rezension

Marina und Julia

Das Mädchen aus Prag - Tereza Vanek

Das Mädchen aus Prag
von Tereza Vanek

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem Marina Ende der 1990 Jahre merkt, das sie beruflich am Nullpunkt angekommen zu sein scheint, wagt sie den Schritt und Beschließt nach Tschechien zu gehen. Und wie der Zufall es will trifft sie dort auf Zach Cohen. Völlig von ihm eingehüllt, entdeckt Marina, dass Zach ihr helfen könnte Ordnung in ihre Vergangenheit zu bringen. Denn das war bis jetzt immer ein kleines Rätsel...

 

Tereza Vanek hat den Roman „Das Mädchen aus Prag“ zu Papier gebracht. Wie der Titel schon verrät, entführt die Autorin uns ins schöne Prag. Ihre bildhaften Landschaftsbeschreibungen, lassen einen förmlich durch die Stadt schlendern. Ihr Schreibstil ist dennoch hier und da etwas flach bzw. mau. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und handelt einerseits von Marina im Jahr 1997 und dann wieder im Jahr 1939 und von Julia. Alles das kann man als Autor machen, die Frage ist nur wie. Und hier muss ich gestehen, war ich von Julia total begeistert aber Marina hat mich irgendwann recht müde gestimmt. Zum Teil habe ich ihre Passagen quer gelesen. Eigentlich ist dies nicht Sinn der Sache. Die geschichtlichen Aspekte sind ganz gut untergebracht und gestalten den Roman dadurch etwas flotter als erwartet. Die Protagonisten sind recht gut gelungen, haben aber noch Potential nach oben. Gerade Marina hätte hier noch mehr Gefühl vertragen können. Sehr gut gefallen hat mir in diesem Roman die Spannung. Es war ein richtiges Auf und Ab und hat mich wirklich gefesselt. Aber dann kommt plötzlich wieder Marina ins Spiel...tut mir Leid, aber sie hat da recht viel Qualität der Geschichte geschluckt. Zudem nimmt man ihr seltsames und tristes Interesse an ihrer Familiengeschichte auch nicht so ganz ab. Ich fand sie nicht realistisch und glaubhaft. Und da war dann auch noch der liebe Alkohol...der gehörte für mich hier nicht unbedingt mit hinein. Manchmal kam er mir wie der rote Faden vor....aber der ist dafür kein gutes Beispiel. Zum Ende hin muss ich sagen, fand ich es ganz gelungen wie der Bogen wieder gespannt wurde. Dennoch haut mich diese Geschichte nicht ganz vom Hocker und wirkt in manchen Aspekten etwas unüberlegt und oberflächlich.