Rezension

Marlis Lindenkamp 1 - Die Herrenhunde und wie die Zeit vergeht

Tempus fugit venceremos -

Tempus fugit venceremos
von Bente Amlandt

Bewertet mit 4 Sternen

Sie wurde gerufen, weil sie die beste Kryptologin und Archäologin Norddeutschland ist. Aber wie sie mit ihrem neuen Kollegen Sven Klempow umgehen soll, das weiß Marlis Lindenkamp nicht. Sie muss in Wismar gleich zwei mystische Geheimnisse entschlüsseln. Die Geschichte der Fundstücke reicht zurück ins Mittelalter, in die Jahre der Pest und Piraten, in die Zeit der Reformation und in die Schwedenzeit Wismars. Auch ein ganz persönliches Geheimnis beschäftigt Marlis. Bei allem steht Wismar an erster Stelle, denn aus den Backsteinen fließen die Bilder der Epochen, Nosferatus Dämonen und Marlis' Ideen...

Die Kryptologin und Archäologin Marlis Lindenkamp kommt nach Wismar um ein Fundstück aus der Nikolaikirche zu deuten. Aber auch ihr neuer Kollege Sven Klempow entdeckt einen Sarg und allerhand andere Sachen in der Ostsee. Dazu wird auch eine Liste gefunden, die Marlis Privatleben betrifft und Marlis will alle Geheimnisse lösen.

Das Cover des Buches ist gut gemacht und passt zum Inhalt.

Der Schreibstil der Autorin ist gut, Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Zu Beginn fällt gleich einiges auf: Zum einen ein Personenregister, welches wirklich nur die wichtigsten Personen beinhaltet und die teilweise anders als im Buch geschrieben werden. Zudem gibt es am Ende des Buches einen Quellennachweis. Zum anderen enden die meisten Seiten mit einem abgeschlossenen Satz.

Die Story selbst beginnt gleich relativ schnell und die Spannung wächst ebenso. Durch zusätzliche Kapitel in Sachbuchform (mit Erklärungen) unterbricht allerdings eher den Lesefluss. 

Da ich diese Mischung aus Historie und Roman sehr mag, gefiel mir das Buch aber trotzdem im Großen und Ganzen, v.a. da es auch hervorragend recherchiert ist und Geschichte und Fantasie des Autors gut vermischt.

Auch dass das Buch teilweise in der Vergangenheit spielt gefiel mir gut. 

Nur das Geheimnis der Uhr hätte man sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit viel mehr auskosten bzw. ausbauen können und damit noch ein wenig Fantasy/Mystery reinbringen, denn so war alles zu schnell vorüber ohne wirklich diesen Gegenstand, um den sich das Buch ja zur Hauptsache dreht, näher zu benutzen. Genauer will ich nicht werden, da ich sonst spoilern müsste.

Dadurch wirkt trotz abgeschlossenem Ende das Buch nicht rund und irgendwie offen. Aber es soll ja eine Fortsetzung geben, auch wenn ich fast nicht glaube, dass die Uhr hier noch eine Rolle spielen wird.

Fazit: Wundervolle Geschichte, die Realität und Fantasie vermischt, aber etwas an Potential verschenkt. 4 von 5 Sternen