Rezension

Mary kann es nicht lassen

Mordsbräute -

Mordsbräute
von Marion Stadler

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ich habs euch gleich gesagt, heiratet nicht bei dem. Er ist Politiker durch und durch. Viel reden, wenig tun...“

 

Das ist die Meinung des Opas, als der Bürgermeister nicht pünktlich zur Trauung erscheint. Da ahnt er noch nicht, dass im Trauzimmer ein Toter liegt. Als Leser weiß ich schon aus dem Prolog, was dort passiert ist.

Die Autorin hat einen spannenden und mit Humor gewürzten Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Sie wird über weite Strecken von Mary erzählt. Als besonderes Stilmittel kommen aber ab und zu in kursiver Schrift andere Protagonisten in eigenen Kapiteln zu Wort. Damit werden auch deren Gedanken und deren Sicht auf die Dinge nachvollziehbar.

 

„...Darf ich dich daran erinnern, dass du von Mord und Totschlag die Schnauze voll gehabt hast und dir deine Job zu gefährlich geworden war?...“

 

Tonis Mahnung kommt zu spät. Mary ist zwar keine Kommissarin mehr, aber sie mischt fleißig mit. Ansatzpunkt ist ein Schuh, der vor dem Trausaal lag. Er gehört Swetlana, die im Rathaus gearbeitet hat. Sie ist verschwunden. Swetlana war auch einige Zeit Kellnerin. Viele der jungen Leute im Ort konnten nicht die Augen von ihr lassen. Also gilt es, dieser Spur nachzugehen.

Wenn Mary nicht weiter weiß oder ihre Gedanken ordnen will, spricht sie mit dem Kater. Ungünstig ist allerdings, wenn der Opa nur so tut, als ob er im Wohnzimmer schläft und das Gehörte im Dorf weiter trägt.

In der Geschichte gibt es eine Menge an Überraschungen. Nach und nach wird zum Beispiel die Vergangenheit von Swetlana aufgedeckt. Das führt zu heftigen Verwerfungen im Ort.

Auch zwischen Opa und seiner Freundin Rita kriselt es heftig. Wieder muss sich Mary eine Lösung einfallen lassen, die allen beteiligten gerecht wird.

Im Team der Ermittler gibt es einen Neuen. Der hat gar nichts dagegen, dass Mary ihn über ihre Erkenntnisse auf dem Laufenden hält.

Es sind Mary und Bär, die letztendlich den Fall lösen. Beide denken danach über eine neue berufliche Perspektive nach.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es kombiniert gekonnt das Dorfleben mit einem spannenden Fall.