Rezension

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Massenmorde in Chicago

Mörderhotel - Wolfgang Hohlbein

Mörderhotel
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 3 Sternen

Herman Webster Mudgett geht in Chicago um....

"230 Menschen gehen auf sein Konto: Herman Webster Mudgett, den unglaublichsten Serienmörder aller Zeiten. In Chicago errichtet er eigens ein Hotel, um seine Taten zu begehen. Ein Hotel, in dem es Falltüren, verborgene Räume, Geheimgänge, einen Foltertisch, ein Säurebad und eine Gaskammer gibt. Seine Opfer erleichtert er um ihr Geld und verkauft ihre Leichen an Mediziner. Niemand weiß, was im Kopf dieses Menschen vor sich geht. Bis die Polizei ihm auf die Spur kommt und eine gnadenlose Jagd beginnt…"
Wo Hohlbein draufsteht, ist auch Hohlbein drin:
Er schafft es, den Hörer innerhalb kurzer Zeit ins Chicago Ende des 19. Jahrhunderts eintauchen zu lassen. Sofort hat man die Bilder der Weltausstellung, aber auch des Drecks und der Armut vor Augen. 
Hohlbein springt beim Erzählen zwischen Gegenwart und Hermans Kindheitserlebnissen hin und her. Ich konnte ihm dabei immer gut folgen und benötigte diese Informationen, um mir über den psychopathischen Protagonisten ein genaueres Bild zu machen. Hohlbein bricht kurz vor jedem Mord mit der genauen Beschreibung ab, so dass nun der Hörer selbst seine Phantasie spielen lassen kann. Die Todesarten und Foltermethoden sind mannigfaltig und alle grausam, wie z.B. ein Säurebad.
"Mörderhotel" ist nichts für schwache Nerven, jedoch ein Hörbuch für alle Hohlbein-Fans und für solche, die sich für Serienmörder interessieren. Für meinen Geschmack hat es zu lange gedauert, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Es wirkt konstruiert und zu gewollt. Am Ende lässt Hohlbein dann eine Bombe nach der anderen platzen, so dass man kaum noch hinterherkommt. Vermutlich ist die Wirklichkeit über den Massenmörder Herman Webster Mudgett noch viel schlimmer als von Hohlbein beschrieben.