Rezension

Matt Ruffs kunterbunter Guide in die 50er - mit Sackgassen, Überholmanövern und geheimen Abzweigungen

Lovecraft Country -

Lovecraft Country
von Matt Ruff

Bewertet mit 4 Sternen

Bei Matt Ruff ist stets eine literarische Achterbahnfahrt garantiert. Ohne zu wissen, wo es genau hingeht, die Hände in die Luft gestreckt, bereit für einen kunterbunten Genremix mit Tiefgang ist das lesende Herz. Der Autor schafft es jedes Mal aufs Neue mich aufs Glatteis zu führen. 

Diesmal entführt er durch mehrere nicht auf den ersten Blick zusammenhängende episodische Fragmente in den Alltag zweier Familien, für die der Safe Negro Travel Guide unerlässlich ist. Es ist das Jim-Crow-Amerika der 50er Jahre. Die Zeit der Geheimlogen, der magischen Zirkel und rätselhaft verschollenen Lehrbücher. Monster und Geister dürfen natürlich auch nicht fehlen. Der rote Faden blieb mir etwa bis zur Hälfte verborgen, doch dann machte es klick!

Die Geschichte ist voll mit Querverweisen. Ich habe sicher mehr als die Hälfte überlesen, für Phantastikkenner bestimmt ein wahres Feuerwerk.

Auch hier wird mir wieder bewusst: Zu monströsen Taten/Worten ist nur der Mensch fähig. Zum Glück machen nicht alle Anhänger dieser Spezies davon Gebrauch.