Rezension

Maud und Christabel in Schwierigkeiten

Lügen einer Lady -

Lügen einer Lady
von L.C. Potter

Bewertet mit 5 Sternen

„...Es gab nichts Bitteres, als vor einem leeren Blatt Papier zu sitzen, Hunderte von Ideen im Kopf, die sich aber nicht niederlassen...“

 

Lady Christabel hat eine Schreibblockade. Nach ihren ersten Erfolg als Schriftstellerin geht nichts mehr. Entsprechend mies ist ihre Stimmung.

Eine Einladung bei Tante Lavinia verspricht etwas Abwechslung. Auf den Weg dorthin allerdings hat ihre Zofe Maud ein Erlebnis, dass sie kurz in ihre Vergangenheit abgleiten lässt. Es streift sie der Geruch nach verbrannten Salbei.

Ihre Tante Lavidia hat eine ungewöhnliche Bitte. Ihre beste Freundin Athea hat bei ihrem Besuch bei Lord und LadyComerford ihren Mann betrogen. Seitdem ist ihre Kette verschwunden. Mit der wird sie nun erpresst. Christabel soll ihr die Kette zurückbringen. Wenn sie Kriminalgeschichten schreibe, müsse sie ja wissen, wie das zu machen ist.

Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben.

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Einerseits erhalte ich einen Einblick in die feine und nicht so feine englische Gesellschaft, andererseits sorgt auch der hohe Spannungsbogen für anhaltendes Lesevergnügen. Mauds Gedanken treffen genau den Kern.

 

„...Warum nur habe ich das Gefühl, genau zu wissen, wer die Suppe auslöffeln muss?...“

 

Dabei ahnt sie nicht im mindesten, was sie wirklich erwartet. Der mögliche Täter macht sowohl auf Maud als auch auf Christabel einen ganz anderen Eindruck. Er ist eher schüchtern und zurückhaltend. Dummerweise erinnert er Maud vom Aussehen her an einen alten Bekannten. Einen zweiten Lakaien charakterisiert Maud gegenüber ihrer Lady so:

 

„...Mehr Muskeln und gutes Aussehen als Gehirn, wenn Sie verstehen, was ich meine...“

 

Als es einen Toten gibt und ein Inspektor von Scottland Yard erscheint, wird es kritisch für Maud. Sowohl die Lady als auch Maud gehen sehr systematisch vor. Jetzt geht es nicht mehr nur um die Kette. Es gilt, den wirklichen Mörder zu finden. Beide arbeiten mit Listen und stimmen sich gut ab.

Die Geschichte wartet mit einigen Überraschungen auf.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich mag Mauds trockenen Humor, mit dem sie der Lady gern einmal Konter gibt.