Rezension

Mehr als nur ein leichter Sommerroman.

Der große Sommer -

Der große Sommer
von Ewald Arenz

In diesem Roman tauchen die Leser*innen tief mit dem Ich-Erzähler Friedrich nicht nur in das Schwimmbadbecken des hiesigen Freibads sondern auch in Friedrichs Gedanken- und Gefühlswelt ein. Er lernt sowohl seine Großeltern, bei denen er fürs Lernen unterkommt, besser kennen als auch seine Familie und besten Freunde. Natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen.

Mit einer außerordentlich angenehmen und authentischen Sprache trifft Arenz genau den richtigen Ton, um Friedrich durch die Höhen und Tiefen seiner - nicht ganz alltäglichen und dann doch wieder prototypischen - Jugend zu begleiten. Während der Lektüre hat man dadurch das Gefühl, direkt im Kopf eines 16- oder 17-Jährigen zu stecken. Da der Roman um 1980 spielt und Friedrich dem selben Geburtsjahrgang wie der Autor angehört, kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass viel Atmosphärisches aus dem Gedächtnis des Autors geschöpft wurde. Auch macht er sich sicherlich seine Tätigkeit als Lehrer zunutze, um die Befindlichkeiten eines Jugendlichen auszudrücken. Somit entsteht eine dichte und gleichzeitig unglaublich leichte Geschichte eines folgenschweren Sommers.

Für mich hausstechend war - neben der empathischen Einfühlung in den jungen Friedrich - die interessante Zusammenstellung an ungewöhnlichen Charakteren, die der Autor liebevoll herausarbeitet, sowie ein durchaus überraschender, selten vorsagbarer Plot. So hebt sich das Buch deutlich von einer Schwemme an vorhersehbaren Feel-Good-Sommerbüchern ab.

Insgesamt konnte mich dieser Roman vollkommen überzeugen und bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.