Rezension

mehr lauwarm als heißgeküsst

Lieber heiß geküsst als kaltgestellt
von Kristan Higgins

Bewertet mit 2.5 Sternen

Jess führt seit Jahren eine On/Off Beziehung mit Connor, der sich viel mehr wünscht, als Jess ihm geben kann. Nur heimliche Treffen und das ständige Schlussmachen von Jessica zehrt an seinen Nerven. Als sie seinen Heiratsantrag ablehnt, bittet er seine Schwester Dates für ihn klarzumachen.

"Lieber heiß geküsst als kaltgestellt" ist ein Frauenroman von Kristan Higgins. Es hat ein wunderschönes Cover und bedient ganz klassisch die Art, unter der man sich einen unterhaltsamen Chicklitroman vorstellt.
"Atemberaubend, herzzereißend, unwiderstehlich" damit wird auf der Buchrückseite geworben und auch ich ging davon aus einen unterhaltsamen Roman vor mir zu haben. 
Leider bedient das Buch mehr ernsthaftere Themen und von Humor sind wir hier weit entfernt. Eigentlich gab es nur eine einzige Szene, die ich so lustig fand, das ich mal lachen musste. Das ist mir für so ein Genre einfach viel zu wenig.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, allerdings ist der Aufbau etwas ungewöhnlich. Das erste Drittel besteht aus Rückblenden, die die Jahre beschreiben, in denen Jess mal wieder mit Connor Schluß gemacht hat. Diese Rückblicke sind für das Verständnis schon gut, aber ich finde Rückblenden an sich immer etwas schleppend. Man will ja doch immer eher wissen, was in der Gegenwart passiert.

Auch konnte ich mich mit den Hauptpersonen nicht wirklich anfreunden. Jess hatte eine schwere Kindheit, dann die Belastungen durch Geldmangel und ihren behinderten Bruder, um den sie sich kümmert, diverse Jobs....ja okay. Aber trotzdem: das ständige Hin und Her, das Schlußmachen und immer dieselbe Leier, warum es nicht geht- es nervt tierisch. Während sie sich jobmässig hochkämpft und weiterentwickelt steht sie emotional irgendwie auf einer Stelle.
Und Connor lässt alles mit sich machen. Auch wenn er nicht mit ihr zusammen ist, ist Jess das Nonplusultra. Sie behandelt ihn echt fies und trotzdem ist er mit allem einverstanden- bis zu diesem Heiratsantrag. Ich hätte mir einen Protagonisten gewünscht, der ihr mal früher gesagt hätte, das das so alles nicht geht. 
Beide sind nicht wirklich sympathisch, wobei ich Connor lieber mochte als Jess.
Das war mein erstes Buch der Autorin und leider hat es mich nicht überzeugt. Man kann es gut mal lesen, aber bleibt nicht im Gedächtnis.Wer Witz und spritzige Dialoge sucht, ist hier leider falsch.