Rezension

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Mein Herz hat Fernweh... <3 <3 <3

Nach oben führt auch ein Weg hinab - April Wynter

Nach oben führt auch ein Weg hinab
von April Wynter

Der Roadtrip – Roman Nach oben führt auch ein Weg hinab von der deutschen Autorin April Wynter, ist für mich eines jener Bücher, die ich ohne wenn und aber unter der Kategorie „Ein absolutes Herzensbuch!“, verbuchen möchte und es aus dieser Nische auch nie wieder heraus zu holen vermag…

Inhaltsangabe:
Maddys Leben ist ein Albtraum: Durch das Abitur gefallen, keinen Job gefunden und jetzt soll sie auch noch den Sommer bei ihrem Vater in Kanada verbringen, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Als sie ein Angebot erhält, als Influencerin für eine Agentur zu arbeiten, wittert sie die Chance ihres Lebens. Ein Roadtrip durch die Rocky Mountains soll ihre Karriere voranbringen. Blöd nur, dass sie auf ihren im Rollstuhl sitzenden Großvater aufpassen muss…

Ein Roman über den Druck der sozialen Medien. Den Unterschied der Generationen. Und der Liebe zu einem Land voller Tannenbäume, Grizzlybären und türkisblauen Seen.

Die Hauptprotagonisten ~ VORSICHT SPOILER ~

Maddy:
Maddy, die mit richtigem Namen eigentlich Madison heißt, ist achtzehn Jahre und im Alter von zehn Jahren mit ihrer Mutter von Kanada nach Deutschland gezogen. Jetzt acht lange Jahre später soll sie den Sommer bei ihrem Vater in Kanada verbringen, worauf sie anfangs absolut keine Lust hat…
Als sie aber mit ihrem Großvater einen Roadtrip durch die Rocky Mountains unternimmt, entwickelt sich dieser zum größten Abenteuer ihres Lebens…

Stan:
Stan ist Maddys Großvater und seit seiner MS – Krankheit an den Rollstuhl gefesselt. In seiner Vergangenheit ein wirkliches Arbeitstier, hasst er es umso mehr jetzt so gut wie nichts mehr tun zu können. Gerade deshalb ist er wohl derjenige, der Maddy – trotz der Proteste des Vaters – den Trip in die Rocky Moutains vorschlägt und erfüllt damit nicht nur ihr einen Lebenstraum…

Dave:
Dave ist Maddys Vater und Stans Sohn. Stets besorgt um seinen kranken Vater, scheint es zu Anfang so, als hätte er an seiner Tochter nicht auch nur das geringste Interesse. Doch der Schein trügt…
Er ist ein viel beschäftigter Mann und offensichtlich genauso ein Arbeitstier, wie sein Vater in den vergangenen Jahren…

Vince:
Vince ist gebürtiger Australier und begegnet Maddy, als diese quasi seinen Van vor Dieben beschützt. Er ist ein ziemlich lockerer Kerl, der dort hin geht, wohin sein Herz ihn trägt. Außerdem findet er ziemlich schnell Gefallen an Maddy…

Heather:
Maddy begegnet Heather zu Beginn in einem Zug und versteht sich relativ schnell mit ihr, was auch dem Umstand zu schulden ist, dass Heather all das ist, was Maddy sein will. Heather bietet ihr einen Job in der Agentur an, in der sie arbeitet, wenn sie es schafft eine gewisse Followerzahl auf Instagram zu erreichen…

Mallery:
Mallery gehört die Willow Ranch in Kanada und oganisiert regelmäßig Ausritte durch die Berge. Maddy begegnet ihr erst recht spät im Laufe der Geschichte. Dennoch nimmt sie zum Ende hin einen sehr wichtigen Platz in ihrem – und vor allem im Leben ihres Vaters ein…

Maddy und Stan begegnen in ihrer Geschichte / Ihrem Roadtrip natürlich noch sehr viel mehr Menschen, wie u.a. Andrea und Emily – zwei Freundinnen von Heather, dem Influencerpaar Sophie und Felix, den Mitcampern Caroline und John oder auch einem Indianerhäuptling und seiner Frau Lakota, sowie Amber und ihrem Mann.
Aber diese hier auch noch ausführlich zu beschreiben, würde definitiv den Rahmen sprengen…

Meine Meinung:  ~ VORSICHT SPOILER ~
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ein Buch nur darauf zu warten schien zu euch zu kommen, damit ausgerechnet IHR es lest? So ging es mir mit Nach oben führt auch ein Weg hinab. Ich habe jede einzelne Seite so sehr genossen, dass ich es am liebsten gar nicht hätte enden lassen…
Ich habe die Geschichte um Maddy, die zusammen mit ihrem Großvater Kanada unsicher macht, förmlich in mich eingesogen und ziemlich schnell für mich entschieden, dass ich dieses Szenario, deren Hauptprotagonisten samt Nebenfiguren und auch dessen Autorin nie mehr in meinem Regal missen möchte…
Maddys Wandlung von einem Instagramsüchtigen Möchtegern – Sternchen (wobei mir ihre Abhängigkeit zum Internet jetzt auch nicht zu krass erschien.) zu einer bodenständigen jungen Frau, die nach und nach begreift, was wirklich wichtig ist, ist so wunderbar mit anzusehen, dass ich ihr am Ende eigentlich immer nur alles erdenklich Gute für ihren weiteren Lebensweg gewünscht und gedacht habe: >Du wirst deinen Weg schon gehen Maddy.<
Viele sahen sie als überaus zickige junge Erwachsene, die redet wie ihr der Mund gewachsen ist und erachteten das als ziemlich negative Eigenschaft. Wenn man aber – meiner Meinung nach – genau hinsieht, so erkennt man, dass in jedem von uns ein bisschen Maddy steckt. Bedenkt man doch, dass sie erst achtzehn ist. Und ich für meinen Teil bin heute noch so. Ich sage, was ich denke. Ich sage gerade heraus meine Meinung. Gerade, wenn ich mich ungerecht behandelt, veralbert oder gar übergangen fühle. Wahrscheinlich konnte ich unsere Hauptprotagonistin deshalb so gut verstehen…
Mein „all time Favoriten“ – Charakter in dieser liebenswerten Rocky Moutains – Inszenierung ist und bleibt aber Grandpa – Stan, mit dem Maddy ihre Leidenschaft für das Fotografieren teilt. Es mag daran liegen, dass ich ältere Menschen generell immer zum Knuddeln finde, doch allein die Tatsache dass er von Anfang an an Maddy glaubt und sie eben für keine komplette Versagerin hält, ist so süß, dass man ihn einfach von der ersten Sekunde an lieb haben muss…
Das auch er gerade er vorschlägt diesen Roadtrip allein mit Maddy durchzuziehen, macht ihn – in meinen Augen - zu einem der großartigsten Großväter auf diesem Bücherplaneten.
Die Beziehung der Beiden entwickelt sich während all dem so toll und man merkt richtig, wie die sie es genießen voneinander zu provitieren und zu lernen…
Der Schreibstil und der damit einhergehende Humor von April Wynter ist absolut wunderbar. Letzteres kommt gerade zu Anfang und in Bezug auf Maddy richtig gut zur Geltung. Man kann sich dadurch noch besser in sie hineinversetzen, als man es vielleicht ohnehin schon kann. Jedenfalls ging es mir oft so.
Durch die QR – Codes, die überall im Buch verteilt sind und die ich beispielsweise mit Hilfe des Handys aufgerufen habe, hat man quasi ein interaktives Leseerlebnis und es fühlt sich beinahe so an, als wäre man hautnah dabei gewesen, als die Autorin selbst in Kanada war. Dies merkt man der Geschichte auf jeder Seite ebenfalls an. Denn man könnte vermutlich nie so gute Beschreibungen der Orte abliefern, wenn man nicht mindestens einmal selbst dort gewesen ist…
Abschließend ist dieser Roman einfach jede Seite wert und sollte von jedem einmal gelesen und zu Hause aufgenommen werden…

Mein abschließendes Fazit:
Für mich von der ersten bis zur letzten Seite ein absolutes Herzensbuch. Ein aufregender Trip durch Kanada… <3 <3 <3