Rezension

Mein Tip

Wimmerholz
von Michael Paul

Mein erster Blick gilt natürlich dem COVER:
Eine alte Fotografie, die doch so viel aussagt. Das Leid der Flüchtlinge, das Elend, die Qualen und Schmerzen werden schon mit dem Cover deutlich. Für geschichtlich interessierte Leser mit Sicherheit ein Hingucker.

Aber kommen wir zunächst zur HANDLUNG:
1998 erhält Lena völlig überraschend ein Schreiben einer Anwaltskanzlei. In der Kanzlei wurde nach Kriegsende ein Päckchen deponiert mit der Verfügung, dieses Päckchen erst nach dem Tode von Lenas Eltern, an sie auszuhändigen. Das Päckchen stammt von einem Bekannten der Eltern: Olof Bengtsson. Ab nun erfolgt eine Rückblende.
Rückblende auf das Jahr 1944
Martin, Hannes und Paul - alle drei sind Soldaten. Auf einem Fest lernen sie die kleine Lena kennen.
Cut: Die Vier sind auf der Flucht. Auf einer langen Flucht! Mit vielen Stolpersteinen. Paul und Hannes landen im Gefangenenlager. Martin und Lena finden bei einer Familie Zuflucht. Doch auch dort sind sie nicht sicher, da ihnen der Geheimbund auf den Fersen ist.

MEINE BEWERTUNG:
Eine sehr ergreifende Geschichte! Mein Vater war ebenfalls in Kriegsgefangenschaft hatte aber nie darüber gesprochen. Manchmal kamen dann so Andeutungen, aber er hatte sich immer darüber ausgeschwiegen. Er wollte wohl das Erlebte nicht mehr gedanklich durchleben müssen. Als ich dieses Buch gelesen habe, beschlich mich mehrfach das Gefühl, mein Vater würde auch dem Sofa sitzen und seine Erlebnisse erzählen. Möglicherweise sich auch von dem Erlebten ein stückweit befreien.
Die Geschichte hat mich wirklich in ihren Bann gezogen und ich wollte immer weiter lesen. Die Charakteren haben mich wirklich überzeugt. Für mich könnte dieses Buch sehr gut als eine Filmvorlage dienen. Mit einer Geschichte, die wohl niemals in Vergessenheit geraten sollte.