Rezension

Meine Trauer traut sich was

Meine Trauer traut sich was - Andrea Riedinger

Meine Trauer traut sich was
von Andrea Riedinger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Andrea Riedinger hat in jungen Jahren viel verkraften müssen. Ihr Mann starb im Alter von 35 Jahren an einem Hirntumor und ließ sie mit ihrer kleinen Tochter allein zurück. Zur Zeit der Diagnose war sie erneut schwanger und verlor das Kind. Drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes erkrankte sie selbst schwer – ebenfalls an Krebs. Heute steht sie nach diesen schweren Schicksalsschlägen wieder voll im Leben. Sie hat gelernt, dass nur Offenheit im Umgang mit Gefühlen und Ängsten zu neuem Lebensmut führt – egal, wie hässlich und schmerzvoll diese Gefühle und Ängste auch sind.

Dieses Buch ist eine Autobiographie von Andrea Riedinger, die in ihrem Leben schon einige Schicksalsschläge zu überwinden hatte, umso eindrucksvoller ist das Resümee, dass sie daraus zieht.
Sie beschreibt schonungslos ihr Leben, das von Diagnosen bestimmt worden ist, zeigt dem Leser aber auch Wege auf, wie sie diesen Kreislauf durchbrochen hat und nun unabhängig davon lebt – wie sie trotz Krankheit, trotz hartem und schonungslosem Schicksal zurück in ein erfülltes Leben gefunden hat.
Der Schreibstil von Andrea Riedinger ist sehr sachlich, wie ich finde, er ist aber leicht zu lesen und verständlich. Es gibt immer mal wieder Rücksprünge in der Zeit, in welchen persönlich Erlebtes wiedergegeben wird. Diese Zeitsprünge sind sehr interessant und passen gut zum Konzept des Buches, sie bringen dem Leser das Geschehene nahe.
Sie weist in diesem Buch hauptsächlich darauf hin, dass das Leben nach einem schweren Schicksalsschlag weiter geht und beschreibt Wege, die ihr geholfen haben ins Leben zurückzukehren. Trauer darf sein, ist sogar unheimlich wichtig – dennoch sollte man sich sein Leben nicht von ihr bestimmen lassen.
Ich finde dieses Buch unheimlich authentisch, es macht Mut und berührt!