Rezension

Messias

Messias
von Ralf Isau

Bewertet mit 3 Sternen

Allein da mich das Cover und der Klappentext neugierig machten, habe ich zu diesem Buch gegriffen, welches in meinen Augen zunächst ein Thriller war, machte es doch auf mich von außen und durch seine Beschreibung her diesen Eindruck. Diese Einschätzung musste ich jedoch sehr schnell revidieren, war es doch so, dass dieses Buch eindeutige Fantasy-Aspekte aufweist, die auch nicht von der Hand zu weisen waren, so dass man es eigentlich nicht mehr als Thriller bezeichnen kann, da einfach zu viel, dafür teils zu wunderliches bis absurdes geschieht.

Zunächst muss ich sagen, dass ich die Kombination aus den Thriller- und Fantasyelementen allgemein nicht schlecht finde, auch wenn es immer angenehmer ist, wenn man schon darauf vorbereitet ist, dass in einem Buch deutlich auch Fantasyaspekte enthalten sind, da ich, wenn ich wirklich einen Thriller lesen will, so etwas nicht unbedingt dabei haben will. Allgemein ist das Buch jedoch durchaus spannend, wenn auch manchmal doch auch ein wenig sehr abgehoben, auch wenn genau aus diesem Grund teilweise wieder neue Fragen auftauchen. Jedoch merkt man auch, dass alles ein wenig zu konstruiert wirkt, es einfach etwas zu viele Zufälle und übersinnliche Ereignisse gibt, was für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen war und dem Ganzen einfach die Glaubwürdigkeit, selbst wenn man sich darauf eingestellt hat, ein Fantasybuch zu lesen, zu sehr untergraben hat. Es war selbst für ein solches Buch nämlich teils einfach ein bisschen zu viel.

Interessant fand ich aber vor allen Dingen den Protagonisten McAteer, der in seine Rolle für mich so gar nicht recht passen wollte. Zum einen, da er bei der Kirche ist, aber in sein geistliches Amt einfach nicht so richtig passen will. Zumindest kam dies bei mir so an. Sowohl von seinem Verhalten, als auch seinen Gedankengängen her und wie er sich zu gewissen Dingen in seinem und dem Leben im Allgemeinen stellt. Dazu kommt dann noch, dass seine familiäre Situation eh eher ungewöhnlich ist. Ebenso wie die Handlung, ist also auch der Protagonist ein bisschen zu sehr konstruiert, um wirklich glaubhaft zu sein. Gemocht habe ich ihn aber trotzdem irgendwie, denn hätte man ihn nicht in diese Rolle und diese Geschichte gesteckt, wäre er, denke ich, ein sehr guter Charakter.

Allgemein ein Buch, das sich sehr flüssig lesen lässt, aber bei dem man sich darauf gefasst machen muss, dass es wirklich eher Fantasy und weniger Thriller ist. Wenn man das nicht mag oder eher unvorbereitet davon getroffen wird, dann kann es nicht mehr stimmig für einen werden, da die Handlung einfach etwas zu konstruiert ist.