Rezension

Metronom-Stimme

Zuckerkuss -

Zuckerkuss
von M.L. Busch

Bewertet mit 1.5 Sternen

Ein Hörbuch im Hörbuch mit einer miserablen Sprecher-Wahl!

Das Cover ist von den Farben schön gestaltet und der Hintergrund zeigt die Stadt Berlin, in der die Handlung spielt.

Der zweiteilige Titel passt gut zum Inhalt und greift viele Punkte auf. Es wird direkt deutlich, dass es sich um einen Liebesroman handelt. Der Klappentext dazu klingt interessant. Ein Hörbuch im Hörbuch - sozusagen.

Von der Umsetzung dieser Grundidee bin ich nicht überzeugt! Zum einen ist die Spannungskurve super flach und erst gegen Ende ist eine Wendung ansatzweise gelungen. Alles andere plätschert so vor sich hin und zieht sich auch etwas, da wenig Atmosphäre im Roman lebendig wird. Die sprachlichen Fähigkeiten sind noch ausbaubar. Die Handlung wird aus der Sicht der Protagonistin Karla geschildert. Mit dem Charakter der Protagonistin konnte ich so gut wie nichts anfangen. Wer bitte schön, ist so? Ich fand sie in keinster Weise realistisch und nur bedingt sympathisch. Ihre beste Freundin dagegen fand ich interessanter und den Nebencharakter Ben. Von beiden erfährt man leider nur wenig.

Nun zur Sprecherin. Sie hat mir von allem am Schlechtesten gefallen. Ich hatte vor diesem Hörbuch ""Die Macht der verlorenen Träume", gesprochen von Hannah Schepmann, gehört. Diese Sprecherin ist der Wahnsinn. Mit dieser Vorerfahrung bin ich in dieses Hörbuch gestartet und wurde maßlos enttäuscht und habe mich erschreckt wie mechanisch/elektronisch fast künstlich nach einem Computer sich die Erzählweise von Julia Roebke anhört. Ich bin der Meinung, dass einzelne 5. Klässer besser lesen könnten als sie. Es ist sehr abgehackt. Jeder Satz in fast identischer Betonung. Am Ende eines Satzes fast immer eine lange Pause. Es wird die Geschwindigkeit nicht verändert und auch wird die Stimme nicht verändert, wenn aus den Gedanken mal eine wörtliche Rede wird oder eine andere Figur spricht. Den ersten Teil des Hörbuches hatte ich große Probleme mich auf die Handlung zu konzentrieren und dieser folgen zu können.

Am Ende gibt es ein letztes Bonuskapitel, dass von Florian Clyde gelesen wird. Der seine Stimme dem männlichen Protagonisten Victor leiht. Diese wird im Roman als wundervoller Bariton beschrieben, dem man sich nicht entziehen kann und eine magische Anziehung durch seine Stimme erzeugt. Ich habe ihn als deutlich besser empfunden als Julia, aber bei weitem nicht diese Magie gespürt, die im Roman geschildert wird.

Des Weiteren kommen zum Ende des Hörbuches ab ca. Kapitel 20 etwa 6 Wiederholungen, die nervig sind.

Ich kann beim besten Willen maximal 2 von 5 Sternen vergeben. Ein Hörbuch, das zur Thematik Hörbuchsprecher hat, die eine magische und gefühlvolle Stimme beide haben sollen, ist dies eine nicht gut gewählte Sprecher/in-Wahl. In meinen Augen ist dieses Hörbuch Zeitverschwendung.