Rezension

Mich konnte nichts an dem Buch überzeugen - viel verschwendetes Potential!

Mortal Engines - Krieg der Städte - Philip Reeve

Mortal Engines - Krieg der Städte
von Philip Reeve

Bewertet mit 2 Sternen

Leider konnte ich mich kaum mit dem Buch anfreunden und das lag an zahlreichen Dingen.

Also erstmal war da der Schreibstil, der auf mich zu simpel und etwas stumpf wirkte. Konfliktsituationen wurden oft sehr unspektakulär gelöst und es wurde kaum Spannung aufgebaut. Ich musste mich da etwas durch die Seiten quälen, weil das immer wieder meinen Lesefluss gestört hat.

Die beweglichen Traktionsstädte wirkten schon sehr überzogen und unrealistisch. Zum Teil lag das auch daran, dass die großen Unterstützer des sogenannten "Städtedarwinismus" alle ihre dunklen Seiten oder unmenschlichen Absichten, und da habe ich mich nur gefragt, wer überhaupt auf die Idee kam, dass Städte auf Rädern eine tolle Idee seien. Diese ganze dystopische Welt wirkte dadurch nur wenig überzeugend!

Dann ist da unser Protagonist Tom. Er ist in London aufgewachsen und hält den Städtedarwinismus für den einzig richtigen Weg. Eine große Stadt muss schließlich andere Städte verspeisen, wenn sie nicht zugrunde gehen will! Er steht sehr loyal zu seiner Stadt und ist sowohl naiv als auch gehirngewaschen und das macht ihn ziemlich anstrengend. Erst sehr langsam beginnt er zu erkennen, was London anderen Städten und ihren Bewohnern antut und das zerbricht ihm das Herz. Ich muss zugeben, dass ich da schon Mitleid wegen seiner Blindheit hatte.

Gleichzeitig hat es mich auch genervt, wie singulär die Meinungen in London waren und verblendet alle ihre Bewohner, als hätten sie gar keine eigene Meinung mehr.

Dann ist da Hester mit ihrer schwierigen Kindheit, die sich gegen Valentine stellt, und Valentines Tochter Katherine, die beginnt, einige verdächtige Ungereimtheiten zu entdecken. Sie hätten beide Potential zu komplexeren und faszinierenden Charakteren gehabt, aber mit dem eher stumpfen Schreibstil blieben sie für mich unnahbar, was ich auch wieder sehr schade fand.

Mit einigen besser belegten Erklärungen und einem anderen Schreibstil hätte vielleicht sogar diese verrückte Dystopie überzeugen können, aber mich konnte das Buch leider nicht umhauen.

Fazit
Mich konnte "Mortal Engines - Krieg der Städte" leider nicht überzeugen, weder mit der Handlung noch mit dem Schreibstil oder den Charakteren. Aber ich werde die Reihe trotzdem weiter verfolgen, weil ich doch mehr von den Traktionsstädten sehen will.