Mischung aus Krimi und Reiseführer
Bewertet mit 4 Sternen
Vicente Alapont ist mit seinem neuen Job als Taxifahrer mehr als zufrieden. Er ist sein eigener Herr und bereut es nicht, seine Tätigkeit als Inspektor bei der Policía Nacional aufgegeben zu haben. Als sich jedoch einer seiner Fahrgäste das Leben genommen haben soll, will er das nicht glauben und ermittelt auf eigene Faust.
Daniel Izquierdo-Hänni, Jahrgang 1965, ist in der Schweiz geboren, wo er bis zu seinem 40. Lebensjahr lebte. Seit 2005 wohnt er mit seiner Familie in Valencia, wo er noch immer seiner Leidenschaft für das geschriebene Wort nachgeht. Er hat Fachartikel, Spanien-Reportagen und einen Reiseführer über die Heimatstadt seines Vaters verfasst.
Vicente Alapont wird von Daniel Izquierdo-Hänni behutsam eingeführt. Er ist ein sympathischer Familienmensch, der mit Leidenschaft seine neue Tätigkeit ausführt. Es ist eine schöne Idee des Autors, den ehemaligen Inspektor als Taxifahrer arbeiten zu lassen. So ergibt sich eine wunderbare Gelegenheit, die Stadt Valencia vorzustellen. Izquierdo-Hänni hat, wie erwähnt, Reportagen und einen Reiseführer verfasst, etwas, dass diesem Krimi deutlich anzumerken ist. Es gibt ausgezeichnete Eindrücke des heutigen und früheren Valencia und die lokalen Sitten und Gebräuche. Mir hat das sehr gut gefallen, es rückt allerdings die Suche nach der Wahrheit etwas in den Hintergrund.
Der Krimi ist nicht besonders spektakulär, es gibt einen Toten, der von der Familie seiner Frau, die ein Weingut führt, nie aufgenommen wurde. Natürlich liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Selbstmord handelt, wäre Alapont nicht etwas aufgefallen. Als er gebeten wird, sich dieses Falles anzunehmen, ist er schnell überzeugt – mit Recht, wie sich am Ende herausstellt. Die Auflösung ist schlüssig und nachvollziehbar.
Das Cover macht Lust, sofort nach Valencia zu reisen – trotz der dort herrschenden 43 Grad, wie der erste Satz verspricht.
Fazit: eine gelungene Mischung zwischen Krimi und Reiseführer, die auf Fortsetzung hoffen lässt