Rezension

Mit Hormonen gegen das Böse

M.O.M.: Mother of Madness -

M.O.M.: Mother of Madness
von Emilia Clarke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Okay, ich bin alt. Meinen letzten Comic habe ich gelesen…hm…egal. Diesen Comic musste ich lesen. Als ich im Newsletter von einer Superheldin las, die Mutter ist und deren Kräfte von ihrem Zyklus abhängig sind, dachte ich mir, dass kann ja was werden.

Emilia Clarke, ja die Mutter der Drachen aus Game of Thrones, hatte die Idee für diesen Comic als sie auf den zahlreichen besuchten ComicCons zu den besagten Superheldencomics griff. Mit einem reinen Frauenteam wurde dieses feministische Werk geschaffen.

Also wir befinden uns in der Zukunft, Maya hat eine harte Kindheit mit derben Verlusten und Enttäuschungen hinter sich (klassisch für Superhelden) sie arbeitet in einem Labor und ist dort mit Wanda befreundet. Zu zweit kämpfen sie tagtäglich im Boys‘ Club in einer Man’s World gegen sexistische Äußerungen und Ungleichbehandlungen. Zu Hause wartet ihr Sohn Billy, der ab und an von einem guten Freund namens Benny betreut wird. 

Aufgrund besagter Vergangenheit kann Maya Superkräfte mit Hilfe ihrer Hormone aktivieren: Stärke, Schnelligkeit, Überschallgehör und Heilkräfte sind nur ein Teil ihrer Möglichkeiten mit denen sie einem Menschenhändler auf die Pelle rückt. Doch machen Seretonin, Endorphine, Dopamin und Oxytocin im richtigen Moment auch mit?

Was sind die Ziele des Bösewichts, der hinter allem steckt? Spannend und actionreich geleiten uns die Bilder durch die Handlung. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Gesellschaftskritisch ist das Ganze dann auch noch. Denn hier werden die erstrebte Perfektion und die Rollen der Frauen und Männer in der Gesellschaft hinterfragt und mit Ironie angeprangert (derbe Ausdrücke - Shitshow und Sisterfucker - inklusive).
Bei dem Ende wäre übrigens eine Fortsetzung vorstellbar, die ich durchaus lesen würde. Ich vergebe 9 von 10 Punkten, da es durch die Erklärungen am Anfang ein klassischer Auftaktband mit Einleitung ist, bevor es zur Sache geht.

Am Ende gibt es verschiedene Coverentwürfe. Einer besser als der andere. Da hätte ich mich auch nicht entscheiden wollen.