Mit Reisefiebergarantie!
Bewertet mit 3 Sternen
Gesa Neitzels persönliche Geschichte ist eine über Mut, Selbstfindung und neue Wege. Die Autorin erzählt sehr authentisch und unterhaltsam, wie sie dem Hamsterrad und ihrem Alltag entflieht und sich in Afrika zur Rangerin ausbilden lässt. Das Buch ist niemals langweilig oder redundant. Die Einblicke in das Rangerleben, die afrikanische Tierwelt und der Ausstieg aus dem Hamsterrad haben mir besonders gefallen. Dennoch hätte ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht, was z.B. die afrikanischen Länder oder die Wilderei betrifft. Diese Stärke hätte Neitzel als Redakteurin und gegenwärtig als Rangerin sicherlich besessen, um derart wichtige Themen nicht nur anzureißen, sondern dem Leser näherzubringen und zum Nachdenken anzuregen. Stutzig hat mich auch gemacht, dass sie sich die Frage stellt, ob sie fähig wäre ein Tier in der Wildnis zu schießen, sich aber in Namibia pausenlos von Fleisch ernährt - ohne darüber im Geringsten nachzudenken oder Gewissensbisse zu haben. Da stell ich mir die Frage: Woher kommt denn das Fleisch, was sie isst? Wurde dafür nicht auch ein Tier geschossen - oder schlimmer: in einer Masttieranlage hochgezüchtet und dann qualvoll umgebracht? Das ist einer der Gründe, warum ich einen Stern abgezogen habe, denn es macht als Leser stutzig und dadurch wirkt das sehr authentisch geschriebene Buch plötzlich unglaubwürdig bzw. hier mangelt es für mich an Tiefe. Auch fand ich die persönliche Liebesgeschichte etwas holprig bzw. die Liebeleien. Ohne diese Kritikpunkte wäre dieses Buch sicherlich zu einem meiner Lieblingsbücher geworden!