Rezension

Mitgefühl oder Verrohung

Milchzähne - Helene Bukowski

Milchzähne
von Helene Bukowski

Bewertet mit 5 Sternen

Mitten im Wald lebt Skalde mit ihrer Mutter in einem abgelegenen Haus. Die wenigen Menschen in der Gegend haben alle Brücken zur Außenwelt gesprengt und sich von allem Fremden isoliert. So löst ein kleines Mädchen, das eines Tages auftaucht, langsam eine Katastrophe aus... .
,,Milchzähne" ist eine von den Geschichten, die man liest und danach nie wieder vergisst. Obwohl das Buch recht eigentümlich geschrieben ist und mich am Anfang ziemlich verwirrt hat, konnte ich es irgendwann einfach nicht mehr weglegen und musste einfach immer weiterlesen.
Die Welt, in der die Handlung platziert ist, scheint von mehreren Katastrophen heimgesucht geworden zu sein. Es ist unerträglich heiß und alle Tiere im Wald haben eine unnatürliche Fellfarbe.
Mit diesen Tatsachen und mit ihrer scheinbar psychisch beeinträchtigten Mutter muss Skalde schon früh klar kommen. Sie schien mir von Beginn an schon sehr stark und selbstständig zu sein, doch dann, als das kleine Mädchen auftaucht, beweist sie wirklich Mitgefühl und auch ein großes Verantwortungsbewusstsein. 
In diesem Buch wird generell sehr deutlich, wie unterschiedlich Menschen mit Veränderungen und dem Unbekannten umgehen. Wenn man das Buch liest, kann man schon einige Parallelen zu unserer heutigen Situation ziehen.
Insgesamt hat mich ,,Milchzähne" irgendwie berührt, erschrocken, aber auch von der Machart her fasziniert. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.