Rezension

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Mitreißend und düster

Die Jäger der Nacht - Andrew Fukuda

Die Jäger der Nacht
von Andrew Fukuda

Bewertet mit 4.5 Sternen

Gene, einer der letzten Menschen, lebt unerkannt unter Lebewesen, die den Menschen zum Verwechseln ähnlich sehen. Allerdings sind sie keine: Sie meiden die Sonne, trinken nichts, lachen, weinen und lieben nicht, blinzeln nicht einmal und die Menschen – von ihnen Hepra genannt und wie Vieh behandelt – sind unter ihnen eine begehrte Delikatesse, weshalb diese auch so gut wie ausgestorben sind.
Zunächst beschreibt Gene sein beschwerliches Leben, in dem es vor allem gilt, unerkannt zu bleiben. Das bedeutet unter anderem aufzupassen, nicht zu schwitzen und somit Gerüche zu verströmen, denn das würde ihn sofort entlarven und die anderen in Raserei versetzen.
Dann wird eine Hepra-Jagd veranstaltet und die Teilnehmer ausgelost. Gene ist einer von ihnen; wie auch Ashley-June, auf die er schon länger ein Auge geworfen hat. Innerhalb einer Einrichtung werden die Teilnehmer auf die bevorstehende Jagd vorbereitet. Gene weiß, dass er keine Chance hat: Er kann unmöglich mit den anderen mithalten, die viel schneller sind als er; bei dem Versuch würde er bereits zu schwitzen beginnen und das würde ihn als Menschen enttarnen; versucht er es nicht, erkennt ebenfalls jeder, dass er anders ist. Ihm bleibt nur eine Möglichkeit: Er muss sich gleich zu Beginn das Bein brechen, auch wenn das ebenfalls ein Risiko darstellt. Doch ist das wirklich die einzige Möglichkeit?

Nachdem einem ein guter Einblick in die Welt von Gene mit all ihren Gefahren gegeben wird, beginnt die eigentliche Story. Gene, der vor allem damit gut durchs Leben gekommen ist, so wenig aufzufallen wie möglich, sieht sich plötzlich der Aufmerksamkeit aller ausgesetzt. Das Überleben wird für ihn um einiges schwerer. Da er nichts aus seinem Zuhause mitnehmen kann, hat er keine Seife, keinen Rasierer, kein Wasser: Alles Dinge, die ihm helfen, unerkannt zu bleiben. Man bekommt sofort ein mulmiges Gefühl und ahnt, dass das für ihn nicht gutgehen kann. Tatsächlich entkommt er einige Male nur haarscharf der Entdeckung. Vor allem der Wassermangel macht ihm zu schaffen, weshalb er sich tagsüber unter die Glaskuppel mit ihrem See wagt, wo die Menschen zwar gefangen, doch bis zur Jagd sicher leben. Hier wird es interessant, da Gene erstmals seit Jahren auf andere Menschen trifft. Man merkt, dass Gene die Menschen dort, auch wenn er selbst einer ist, für minderbemittelt und wie die anderen für Vieh hält. Aber er lässt sich eines besseren belehren.
Außerdem fragt man sich von Anfang an, was für eine Persönlichkeit Ashley-June hat. Ist sie genau wie die anderen? Oder kann Gene ihr vertrauen?

Man kann sagen, dass diese Story zum Ende hin immer spannender wird. Darüber hinaus hat sie ein recht offenes Ende, weswegen man eigentlich sofort mit dem zweiten Teil beginnen möchte. Alles in allem auf jeden Fall eine sehr mitreißende Geschichte.