Rezension

Moralvorstellungen

Yohna, Erdenkind - Asta Müller

Yohna, Erdenkind
von Asta Müller

Bewertet mit 3 Sternen

anders als erwartet

Das Cover des Romans und die Schrift auf dem Titelbild finde ich super gut gelungen und hat mich auf den Roman aufmerksam werden lassen. Der Klappentext hat mich dann bestärkt, da ich mich auf eine actionreiche Fantasy-Liebesgeschichte gefreut habe.

Der Roman umfasst ca. 390 Seiten. Super finde ich, dass ein Personenregister hinten vorhanden ist und ein Glossar der wichtigsten Begriffe und Welten.

Die Geschichte wird hauptsächlich von der Protagonistin Yohna, kurz Yo genannt, als Ich-Erzählerin dargestellt. Ab und zu und vor allem zum Ende hin, werden einzelne Teilstücke eines Kapitels oder auch ein ganzes Kapitel aus Sicht eines männlichen Hauptcharakters auktorial erzählt. Diese Wechsel finde ich gut und ermöglichen mir auch einen kleinen Einblick in diese Figuren, die mir ansonsten vielleicht etwas weiter fern geblieben wären.

Meine Erwartung an den Roman wurde teilweise bestätigt, aber auch zum Teil nicht. Eine Liebesgeschichte ist vorhanden, die sich in einer Dreieckskonstellation lange Zeit abspielt. Dies hatte ich nicht erwartet, war aber auch nicht unbedingt schlecht. Die Welt, die die Autorin erschaffen hat finde ich in ihren Grundzügen super, leider habe ich zu wenig von ihr erfahren. Vielleicht gibt es noch weiter Bände, wo dies aufgegriffen wird, und daher noch nicht alles verraten wird. Ein Hauptthema, dass ich nach dem Klappentext nicht erwartet habe war die Diskussion über Moralvorstellungen innerhalb einer Beziehung. Solch eine Aufbereitung dieser Thematik habe ich bisher in noch keinem Roman gelesen und ist aus diesem Gesichtspunkt weiterzuempfehlen. Allerdings vergebe ich nur 3 Sterne, da mich der Roman zum einen durch seinen Spannungsaufbau nicht durchweg fesseln konnte und ich die zweite Hälfte des Romans besser fand als die erste und zum anderen waren mir die Figuren teilweise zu wenig deutlich ausgearbeitet und das ich mich in keinster Weise auf diese Moralvorstellungen mit offener Beziehung und ähnlichem einstellen konnte.

Ich kann diesen Roman empfehlen für Leser und Leserinnen, die auf einen Liebesroman der etwas anders besonderen Art Interesse haben und nicht immer wieder das fast gleiche lesen wollen. Der Schreibstil mit seinem Spannungsaufbau mag dabei vielleicht nicht für jeden was sein.