Rezension

Münsterland-Krimi um gestohlende Bilder aus der Nazi-Zeit

Die Flucht der blauen Pferde
von Sabine Schulze Gronover

Bewertet mit 4 Sternen

Konstantin Neumann, frisch aus dem Gefängnis entlassen, wo er wegen Totschlages gesessen hat, findet im Treppenhaus seines neuen Zuhauses die Leiche seiner Nachbarin aus der Wohnung über ihm. Da er befürchtet, selber ins Visier der Polizei zu geraten, beginnt er eigene Ermittlungen anzustellen.

Diese Ermittlungen führen zurück in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte: Die Raubkunst der Nazis im 2. Weltkrieg, die durch den Fall Gurlitt in letzter Zeit wieder etwas mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt ist. Vor diesem Hintergrund entwickelt die Autorin einen spannenden Krimi, der in der Gegenwart spielt und die Fäden aus der Vergangenheit aufnimmt und gekonnt weiterspinnt.

Das Buch überzeugt vor allem mit interessanten Charakteren und man muss schon aufmerksam lesen, um die Verbindungen zwischen den einzelnen Bewohnern dieses "ehrenwerten Hauses" in Münster, in dem die Geschichte in weiten Teilen spielt, nachvollziehen zu können. 

Die zahlreichen losen Enden, die im Laufe der Geschichte entstehen, werden am Ende zu einem überzeugenden Gesamtbild zusammengefügt. Auf dem Wege dahin wartet das Buch mit einigen Überraschungen auf, die der Story bis zum Schluß immer wieder neue Wendungen verschaffen.